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USA kündigt Teilnahme am Pariser Klimaabkommen offiziell

USA kündigt Teilnahme am Pariser Klimaabkommen offiziell

04.11.2019, 22:1504.11.2019, 22:39
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President Donald Trump reacts as Washington Nationals catcher Kurt Suzuki walks to a podium to speak during an event to honor the 2019 World Series champion Nationals baseball team at the White House, ...
Will nichts vom Pariser Klimaabkommen wissen: Donald Trump.Bild: AP

Die USA kehren internationalen Bemühungen zum Kampf gegen den Klimawandel nun auch offiziell den Rücken zu. Die US-Regierung habe nun zum erstmöglichen Termin offiziell ihre Kündigung für das Klimaabkommen von Paris eingereicht.

Dies teilte Aussenminister Mike Pompeo am Montag mit. Die USA würden in internationalen Gesprächen auch künftig weiter ein «realistisches und pragmatisches Modell» vertreten, so Pompeo. Die USA würden auch weiter mit Partnern zusammenarbeiten, «um die Widerstandskraft gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu stärken».

Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten werde weiter wachsen und gleichzeitig ihre Emissionen reduzieren, erklärte Pompeo. Dabei würden die USA weiter auf einen Energiemix setzen, der auch fossile Brennstoffe - zum Beispiel Kohle und Öl - einschliesse, hiess es weiter.

Das offizielle Austrittsgesuch kam mehr als zwei Jahre nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die USA aus dem Vertrag herauszulösen. Er war dafür international heftig kritisiert worden. Die Vereinigten Staaten sind - hinter China - der zweitgrösste Verursacher von Treibhausgasen.

Das Pariser Klimaabkommen trat vor genau drei Jahren am 4. November 2016 in Kraft. In den ersten drei Jahren war es für keinen der Unterzeichnerstaaten möglich zu kündigen. Wirksam wird die Kündigung wiederum nach Ablauf einer Frist von einem Jahr - im Fall der USA erst nach der nächsten Präsidentenwahl am 3. November 2020.

Trump löst Wahlversprechen ein

Trump hatte im Juni 2017 angekündigt, sich aus dem Vertrag zurückzuziehen. Damit löste er ein Wahlkampfversprechen ein. Aus seiner Sicht ist es zu kostspielig und benachteiligt das Land im internationalen Wettbewerb.

Die USA könnten auch in das Abkommen zurückkehren - denkbar wäre das etwa, falls die Demokraten nach der Wahl im kommenden Jahr wieder an die Macht kämen. Zum Austritt wird es in einem Jahr aber so oder so kommen. Die Amtseinführung eines neuen Präsidenten wäre erst im Januar des darauffolgenden Jahres.

Bei Trumps Republikanern war das Abkommen nie beliebt. Dem Präsidenten dürfte die offizielle Aufkündigung zu Beginn des langen Wahlkampfs daher neuen Auftrieb geben.

Das Pariser Klimaabkommen hat das Ziel, die Erderwärmung auf klar unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die Vertragsstaaten sollen sich anstrengen, sie bei 1,5 Grad zu stoppen. Entscheidende Teile der Vereinbarung sind völkerrechtlich verbindlich. Es gibt jedoch keine Strafen bei Nichterfüllung der Zusagen. 195 Staaten sind Teil der Vereinbarung. (sda/dpa)

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50 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Imfall
04.11.2019 23:02registriert März 2016
Die usa werden dass grossartigste Klima der Welt haben. So wie sie in flint town das grossartigste Wasser haben! sie haben auch den grossartigsten Präsident ihrer grossartigen Geschichte (ausser obama, der war ganz ganz ungrossartig)
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ingmarbergman
04.11.2019 22:59registriert August 2017
Tja, bald werden die Chinesen entscheiden, dass ihr Vorsprung bei den erneuerbaren Energien gross genug ist. Dann genügt ein Beschluss vom ZK der KP und China ist von einem Tag auf dem nächsten Emissionsfrei. Dann folgen hohe Strafzölle für alle Waren aus Ländern, die noch umweltschädlich Produzieren.

Solange sich die westliche Welt mit Leuten wie Trump oder der SVP herumschlagen muss, geben wir unseren Wohlstand im freiwillig preis.

Die einzige Chance, im 21. Jh. noch gegen China anzukommen, wäre jetzt sofort und massiv in Zukunftstechnologien zu investieren.
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darkshadow
04.11.2019 23:43registriert März 2017
Die werden ihre wirtschaftlichen Vorteile dann verlieren, wenn die anderen Staaten von den erneuerbaren Energien richtig profitieren. Dann gehts mit dem Staat richrig bergab..
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