Nach Jahrzehnten der Feindschaft haben die USA und Kuba ihre diplomatischen Beziehungen offiziell wieder aufgenommen. Am Montag um Mitternacht (Ortszeit) wurde eine Vereinbarung umgesetzt, Botschaften in der Hauptstadt des anderen zu unterhalten.
Im Jahr 1961, auf einem Höhepunkt des sogenannten Kalten Krieges zwischen Ost und West, waren die Beziehungen abgebrochen worden. US-Präsident Barack Obama beendet mit dem Neustart der diplomatischen Kontakte nun auch offiziell die politische Isolationspolitik, die Washington 54 Jahre gegenüber Havanna verfolgte.
Die politische Funkstille war ein Teil der Massnahmen, mit denen die Weltmacht den kleinen sozialistischen Nachbarstaat in der Karibik zu Reformen zwingen wollte. Ein Handelsembargo der USA gegen Kuba besteht in wesentlichen Teilen aber fort. Auch zum Beispiel das Reisen ist weiter eingeschränkt.
Vor rund sieben Monaten hatten Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro ihren Willen zur Öffnung der Botschaften bekundet. Seitdem wurde intensiv verhandelt. Bisher gab es in beiden Hauptstädten nur sogenannte Interessenvertretungen unter dem Mandat der Schweiz. (sda/dpa)