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Steigende Kriminalität in New York: Einjähriger stirbt bei Schüssen

Steigende Kriminalität in New York: Einjähriger stirbt bei Schüssen

13.07.2020, 22:17
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Nach Schüssen in New York ist ein einjähriges Kleinkind ums Leben gekommen. Der kleine Junge sei in der Nacht zum Sonntag während einer Grillparty in einem Park im Stadtteil Brooklyn in seinem Kinderwagen gewesen, als zwei Männer aus bislang ungeklärter Ursache zu schiessen anfingen, teilte die Polizei mit. Drei Männer wurden verletzt, das Kleinkind wurde in den Bauch getroffen und starb kurz danach im Krankenhaus. «Das ist so schmerzhaft», sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Montag bei einer Pressekonferenz. «Es ist nichts, wo wir jemals wegschauen können.»

Die Zahl der Schiessereien in der Millionenmetropole ist in den vergangenen Wochen stark gestiegen. In den ersten rund sechs Monaten des Jahres gab es laut New Yorker Polizei 585 Vorfälle mit Schüssen, im vergangenen Jahr waren es 381 gewesen. Dabei starben 181 Menschen im Vergleich zu 147 im Vorjahr. Rund ein Drittel der Schiessereien in diesem Jahr fiel allein auf den Juni. Unter anderem starben in den vergangenen Wochen ein 15 Jahre alter Teenager und ein Mann, der gerade mit seiner sechsjährigen Tochter die Strasse überquerte.

New York City Mayor Bill de Blasio speaks alongside his wife Chirlane McCray during a memorial service for George Floyd at Cadman Plaza Park in the Brooklyn borough of New York, on Thursday, June 4, 2 ...
Will aktiv werden: Bürgermeister Bill de Blasio.Bild: keystone

Bürgermeister de Blasio versprach ein härteres Vorgehen und gab der Corona-Krise und deren Auswirkungen auf die Menschen die Schuld. Andere Politiker sahen die Schuld bei den Reformen von Polizei und Justizsystem. So wurden aufgrund der Coronavirus-Pandemie unter anderem viele Gefängnisinsassen, die beispielsweise nur noch eine geringe Reststrafe vor sich hatten, frühzeitig entlassen. Andere Politiker bemängelten eine ungenügende Arbeit der New Yorker Polizei.

Dass die New Yorker Kriminalitätsrate im Sommer steigt, ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich. Zudem sind die Zahlen noch weit von den Rekorden der frühen 90er Jahre entfernt, als in der Metropole teils mehr als 2000 Menschen pro Jahr erschossen wurden. (sda/dpa)

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