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USA

Pentagon nimmt während Shutdowns anonyme Millionenspende an

«Anonymer Spender» bezahlt während des Shutdowns über 100 Millionen an das Pentagon

25.10.2025, 06:5125.10.2025, 06:59
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US-«Kriegsminister» Hegseth und US-Präsident Donald Trump sehen in der Spende kein rechtsstaatliches Problem.Bild: keystone

Das Pentagon hat die Annahme einer anonymen Millionenspende bestätigt, die zur Bezahlung von Soldaten während der andauernden Haushaltsblockade beitragen soll. Das US-Verteidigungsministerium, von der Regierung inzwischen als Kriegsministerium bezeichnet, habe die Spende in Höhe von 130 Millionen US-Dollar (etwa 104 Millionen Franken) am Donnerstag angenommen und sei dazu auch befugt, teilte ein Sprecher auf Anfrage am Freitag (Ortszeit) mit.

Üblicherweise wird das Budget für das US-Militär aus öffentlichen Mitteln bestritten. Eine Bezahlung von Soldaten durch private Spenden wäre daher ungewöhnlich – und Kritikern zufolge möglicherweise auch illegal. Ohnehin wird die Spende kaum die gesamten Lohnkosten decken können, die sich allein in der ersten Hälfte dieses Monats auf insgesamt etwa 6,5 Milliarden US-Dollar beliefen, wie das Portal «Politico» unter Berufung auf Regierungsbeamte berichtete.

Trump bezeichnet Spender als Freund und Patrioten

US-Präsident Donald Trump hatte bereits am Donnerstag gesagt, ein Freund habe ihm mitgeteilt, dass er eine durch den sogenannten Shutdown beim Militär entstehende finanzielle Lücke persönlich ausgleichen wolle. Um wen es sich bei dem Spender handelte, sagte der Republikaner nicht. Trump bezeichnete ihn als «Patrioten» – und gab einmal mehr den Demokraten die Schuld am teilweisen Stillstand der Regierungsgeschäfte.

Der Shutdown dauert bereits mehr als drei Wochen an und ist schon jetzt der zweitlängste in der Geschichte der USA. Demokraten und Republikaner geben sich weiterhin gegenseitig die Schuld an der Blockade und konnten sich im Kongress bislang nicht auf einen Übergangshaushalt einigen. Um einen Haushalt zu verabschieden, sind die Republikaner trotz ihrer Mehrheit in beiden Parlamentskammern auf Stimmen der Demokraten angewiesen.

epa12479972 Cans of donated food are stacked for storage by volunteers until it can be transported to the North Hollywood Interfaith Food Pantry in Los Angeles, California, USA, 24 October 2025. Sever ...
Freiwillige verteilen Nahrungsmittel an Regierungsangestellte, die seit nunmehr über einem Monat keinen Lohn mehr erhalten haben.Bild: keystone

Der vergangene Regierungs-Shutdown um den Jahreswechsel 2018/2019 ist mit 35 Tagen der bislang längste. Er fiel in Trumps erste Amtszeit als US-Präsident.

Wegen des Shutdowns schränken zahlreiche Bundesbehörden aktuell ihre Arbeit ein und erledigen nur noch dringend notwendige Aufgaben. Viele Mitarbeiter werden nach Regierungsangaben nicht bezahlt.

Bereits vor zwei Wochen verkündete Trump mit Blick auf das Heer, Geld umzuschichten, um eine – damals noch anstehende – Bezahlung von Soldaten sicherzustellen. (sda/dpa)

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58 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hanibald
25.10.2025 07:37registriert Dezember 2019
Ich bin schockiert, wie diese Ungeheuerlichkeit von diesem Text normalisiert wird. Es wird also von jemandem (Person, Organisation, US oder von sonstwo) bezahlt, dass die Republikaner die Staatsbehörde zerstören können und die Armee gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt werden kann.
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IchfragefüreinenFreund
25.10.2025 07:43registriert Juli 2020
Ah, ich verstehe: "Spenden" für den goldenen Ballsaal und "Spenden" für Department of War. Aber keine Steuern zahlen wollen (Big Beautiful Bill). Wie wäres mit Sponsoring für den Staat. Dann könnten die Soldaten auf ihren Tarnanzügen die Aufkleber des Sponsors tragen, wie bei den Sportlern. ICE Agenten tragen die Logos der Sponsoren wenn sie Ausläner verhaften.
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KoSo73
25.10.2025 07:26registriert Februar 2024
offensichtlicher geht Korruption nicht, als das was gerade in den USA läuft.
"privat" finanzierter Ball-Saal, jetzt noch private Spende an das Department of War.

und immer wieder habe ich Kunos Worte im Ohr "Amerika gits nid, me hets gar nie gfunge...."
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