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Vorwürfe an Giuliani: «Seine sexuellen Wünsche kamen jederzeit»

Übergriff-Vorwürfe an Giuliani: «Seine sexuellen Wünsche kamen praktisch jederzeit»

Donald Trumps Ex-Anwalt steht unter Druck. Eine frühere Mitarbeiterin erhebt schwere Vorwürfe gegen ihn – Rudy Giuliani spricht von einem Erpressungsversuch.
16.05.2023, 11:2216.05.2023, 12:18
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FILE - In this Nov. 19, 2020, file photo, former New York Mayor Rudy Giuliani, who was a lawyer for President Donald Trump, speaks during a news conference at the Republican National Committee headqua ...
Rudy Giuliani.Bild: keystone
Ein Artikel von
t-online

Eine ehemalige Mitarbeiterin von Rudy Giuliani hat den ehemaligen New Yorker Bürgermeister wegen «weitreichender sexueller Übergriffe und sexueller Belästigung» verklagt. Noelle Dunphy fordert zehn Millionen Dollar Schmerzensgeld von dem früheren Anwalt von Ex-Präsident Donald Trump, wie aus der am Montag in New York eingereichten 70-seitigen Klageschrift hervorgeht. Demnach wirft Dunphy Giuliani auch Lohndiebstahl vor.

In der Anklageschrift ist die Rede von «alkoholgeschwängerten» Schimpftiraden mit sexistischen, rassistischen und antisemitischen Bemerkungen, die das Arbeitsumfeld «unerträglich» gemacht hätten. Der ehemalige Anwalt von Ex-Präsident Donald Trump soll der Klage zufolge «oft Oralsex verlangt haben, während er Telefonate mit ranghohen Freunden und Klienten führte, darunter der damalige Präsident Trump».

Giuliani soll sie zu Oralsex gezwungen haben

Dunphy begann demnach im Januar 2019 als Leiterin für Geschäftsentwicklung für Giuliani zu arbeiten, für ein Gehalt von einer Million Dollar pro Jahr. Ihren Angaben zufolge begann Giuliani mit dem Missbrauch fast unmittelbar nach Beginn des Arbeitsverhältnisses. «Er machte klar, dass die Befriedigung seiner sexuellen Wünsche, die praktisch jederzeit, überall kamen, eine absolute Voraussetzung für ihre Anstellung war», heisst es in der Klageschrift weiter.

Demnach zwang Giuliani sie in seinem Apartment «gegen ihren Willen» zu Oralsex. Zudem habe Giuliani «oft verlangt, dass sie nackt arbeitet, im Bikini oder in kurzen Hosen mit einer amerikanischen Flagge, die er für sie gekauft hatte». Zudem soll Giuliani die Klägerin oft «aus seinem Bett» angerufen haben, «wo er erkennbar unter einem weissen Laken sich selbst anfasste».

epa08806162 Trump lawyer Rudy Giuliani gives a press conference at a podium set up in the parking lot of a landscaping company after Joe Biden was declared as winner of the 2020 Presidential Election  ...
Unvergessen: Giulianis Pressekonferenz vor der Gärtnerei.Bild: keystone

Beschuldigter weist Vorwürfe zurück

Dunphy wirft Giuliani zudem vor, ihr gegenüber erklärt zu haben, ihre Bezahlung werde «aufgeschoben und ihre Anstellung ‹geheim› gehalten», bis sein Scheidungsverfahren beendet sei. Der Klageschrift zufolge arbeitete sie bis Januar 2021 für Giuliani.

Ein Sprecher des 78-Jährigen erklärte in einer Mitteilung an US-Medien, Giuliani weise «die Vorwürfe in der Klage entschieden und vollumfänglich zurück» und wolle «vollständig gegen diese Behauptungen vorgehen». «Dies ist reine Schikane und ein Erpressungsversuch», sagte der Sprecher.

Giuliani war acht Jahre lang Bürgermeister von New York und genoss Anerkennung für seine Arbeit in der Finanzmetropole. In den vergangenen Jahren litt sein Ruf jedoch, vor allem wegen seiner Unterstützung für die von Ex-Präsident Trump vertretene, vielfach widerlegte Verschwörungstheorie eines gestohlenen Wahlsiegs im Jahr 2020.

(tonline/afp)

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66 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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invisible
16.05.2023 11:54registriert Mai 2019
Ich werde nie verstehen, wie man auf solche "Angebote" anders reagieren kann als mit "Lieber verhungere ich unter der schäbigsten Brücke die ich finden kann, du widerliches Stück 💩".

KEIN victim blaming, ich kanns einfach nicht nachvollziehen.
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Thor Mjölnir
16.05.2023 12:02registriert August 2022
Ihr wurde von Anfang an gesagt, dass sie den Staub blasen muss. Trotzdem ist sie geblieben. Was man halt für eine Million halt so macht.
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schoscho
16.05.2023 11:56registriert Januar 2017
da bin ich jetzt paff: hätte ich nie gedacht, dass es auch Giuliani mal treffen könnte! *Ironie off*
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66
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