Nach dem Abschuss mehrerer rätselhafter Flugobjekte durch das Militär hat die US-Regierung die Öffentlichkeit auf eine längere Wartezeit eingestimmt, bis die Hintergründe aufgeklärt sein könnten. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte am Montag im Weissen Haus in Washington, die Regierung arbeite daran herauszufinden, was genau diese Flugobjekte gewesen seien und zum Ziel gehabt hätten. Dazu gehörten intensive Bemühungen, ihre Trümmer von den entlegenen Abschussorten zu bergen. «Das kann lange dauern, je nach Seegang und Wetterbedingungen.» Auch die Sicherheit von Tauchern sei zu schützen.
Das US-Militär hatte innerhalb weniger Tage zunächst einen mutmasslichen chinesischen Spionageballon abgeschossen und danach drei weitere, nicht näher identifizierte Flugobjekte. Zu den drei zuletzt zerstörten Flugkörpern gibt es bislang kaum belastbare Informationen.
Kirby verwies darauf, dass Überreste des chinesischen Ballons vor der Küste des Bundesstaats South Carolina aus dem Atlantik gezogen wurden. In den anderen Fällen gestalte sich die Suche schwieriger. «Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass sich die Objekte in Alaska und Kanada in ziemlich abgelegenem Gelände befinden.» Man habe es zu tun mit «Eis und Wildnis und all dem, was es schwierig macht, sie bei Winterwetter zu finden». Das Objekt, das am Sonntag über dem Huronsee im Norden der USA abgeschossen wurde, liege in sehr tiefem Wasser.
Das Militär beobachte den Luftraum weiter genau, betonte Kirby. Momentan sei man aber keinem anderen verdächtigen Flugkörper auf der Spur. Die Regierung wisse bislang nicht genau, ob die drei bislang nicht identifizierten Flugobjekte auch zur Überwachung genutzt worden seien, «aber wir können es nicht ausschliessen». Aus diesem Grund und wegen ihrer Flughöhe, die eine Gefahr für den zivilen Luftverkehr hätte bedeuten können, seien sie abgeschossen worden. (sda/dpa)