International
USA

109 mysteriöse Hepatitis-Fälle bei Kindern in den USA - Fünf Tote

109 mysteriöse Hepatitis-Fälle bei Kindern in den USA - Fünf Tote

07.05.2022, 08:3207.05.2022, 08:32
Mehr «International»
Hepatitis C
Bild: keystone

In den USA sind inzwischen 109 Fälle von mysteriösen Hepatitis-Erkrankungen bei Kindern gemeldet worden, darunter fünf mutmasslich damit in Verbindung stehende Todesfälle.

Die US-Gesundheitsbehörde CDC erklärte am Freitag, 90 Prozent der jungen Patienten hätten im Spital behandelt werden müssen, in 14 Prozent der Fälle sei eine Lebertransplantation nötig gewesen. Die meisten Kinder hätten sich wieder vollständig erholt. Registriert wurden die Fälle demnach in 25 Bundesstaaten und Territorien der USA.

«Ermittler hier und im Ausland und weltweit arbeiten hart daran, die Ursache herauszufinden», sagte CDC-Vertreter Jay Butler. In mehr als der Hälfte der Fälle sei bei den Kindern das Adenovirus 41 nachgewiesen worden.

«Wegen der Verbindung zum Adenovirus würde ich sagen, dass es an der Spitze der Liste der Viren von Interesse steht», sagte Butler. «Aber wir wissen nicht, ob es das Adenovirus selbst ist, das die Fälle verursacht, oder ob es eine Immunreaktion auf diesen bestimmten Virusstamm ist.»

Zusammenhang mit Adenoviren?

Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, die bei gesunden Kindern nur selten auftritt. Zuletzt nahm die Zahl mysteriöser Hepatitis-Erkrankungen bei Kindern weltweit zu. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am Dienstag, ihr seien bis zum 1. Mai insgesamt mindestens 228 solcher Fälle in 20 Ländern gemeldet worden.

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC prüft als «Arbeitshypothese» ebenfalls einen möglichen Zusammenhang mit Adenoviren - weit verbreiteten Viren, die normalerweise nur leichte Erkrankungen auslösen. Es gibt mehr als 50 Typen dieser Viren, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Die meisten dieser Erreger verursachen Erkältungen, manche lösen aber andere Beschwerden aus. Das Adenovirus 41 ist als Erreger von Magen-Darm-Entzündungen bei Kindern bekannt.

Die US-Behörden gehen aber auch anderen möglichen Ursachen nach. Untersucht wird unter anderem, ob Haustiere in den Haushalten der betroffenen Kinder lebten, oder ob andere Viren wie das Coronavirus für die Erkrankungen verantwortlich sein könnten. Experten sehen keinen Zusammenhang der jüngsten Fälle mit Corona-Impfungen, da viele betroffene Kinder nicht geimpft waren. (sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Tausende Trucker demonstrieren in Kanada gegen Corona-Vorgaben
1 / 19
Tausende Trucker demonstrieren in Kanada gegen Corona-Vorgaben
Nach einer tagelangen Fahrt durch Kanada ist ein Konvoi aus Hunderten Lastwagen am Wochenende in der Hauptstadt Ottawa eingetroffen, um gegen Corona-Massnahmen und Impfvorschriften zu demonstrieren.
quelle: keystone / frank gunn
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Er lebt, er lebt» – Shanghai-Senior wird für tot gehalten
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Propaganda-Expertin: «Es ist wichtig, Diktatoren nicht wie Stars zu behandeln»
Im Interview erklärt Sylvia Sasse, warum der US-Präsident Putins Darstellung des Kriegs übernimmt, wozu «Anti-Fake»-Sendungen in Russland dienen – und weshalb Propaganda auch im Westen so gut verfängt.
Donald Trump und Wladimir Putin haben sich kürzlich getroffen, um über einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg zu reden. Nach dem Gespräch schien der US-Präsident einige von Putins Standpunkten zu übernehmen. Weshalb lässt sich Trump so leicht von Putins Version des Kriegs einfangen?
Sylvia Sasse: Donald Trump ist sein Amt mit dem Versprechen angetreten, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Aber ich glaube, er versteht Putins Krieg nicht. Immer dann, wenn er merkt, dass die Friedensverhandlungen nichts bringen, sucht er andere Schuldige – mal ist es Biden, mal Selenskyj. Dabei übernimmt er auch die Erzählung von Putin.
Zur Story