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Flutkatastrophe in Texas: Welchen Anteil hat Donald Trump?

The storm surge from Tropical Storm Alberto, floods the streets in Surfside Beach, Texas, Wednesday, June 19, 2024. ( Jon Shapley/Houston Chronicle via AP)
Eine wortwörtliche Wasserstrasse: In Texas stehen ganze Gegenden unter Wasser, was vorher darunter gelegen ist, ist kaum zu erkennen.Bild: keystone

Welchen Anteil hat Donald Trump an der Flutkatastrophe in Texas?

Dutzende Menschen sind in Texas nach einer Sturzflut gestorben. Offenbar hatten die Behörden dort zu wenig Personal – wegen Präsident Trump?
06.07.2025, 17:3506.07.2025, 17:35
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Ein Artikel von
t-online

US-Präsident Donald Trump ist nach der tödlichen Flutkatastrophe in Texas wegen früherer Kürzungen beim Wetterdienst in die Kritik geraten. Laut dem US-Sender CNN und der Zeitung «Texas Tribune» sollen während seiner Amtszeit Hunderte Meteorologen in den vorzeitigen Ruhestand geschickt worden sein, was die Warnfähigkeit der Behörden geschwächt habe.

Nach den Berichten fehlte in der betroffenen Region im texanischen Hill Country aufgrund einer Frühverrentung ausgerechnet die zentrale Stelle für Krisenkommunikation im Wetterdienstbüro Austin-San Antonio, die als Schnittstelle zu den lokalen Einsatzkräften fungieren soll. Diese Vakanz habe die Koordination mit den Rettungskräften erschwert, wie ein Vertreter der Gewerkschaft des National Weather Service (NWS) bestätigte. Die Frühverrentungen seien Teil einer von Trump ins Leben gerufenen Effizienzinitiative gewesen, die unter Leitung von Elon Musk lief. Insgesamt sollen beim NWS etwa 600 Stellen weggefallen sein.

Labore müssen schliessen

Obwohl der Wetterdienst bereits in der Nacht vor «lebensbedrohlicher Sturzflut» warnte, ist wegen der Unterbesetzung des Büros unklar, wie viele Menschen die Warnungen tatsächlich erreichten. Nach Angaben der «Texas Tribune» waren allein in San Antonio und San Angelo rund 20 Prozent der Stellen unbesetzt.

Ein Beamter der Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (NOAA) verwies bei CNN darauf, dass die extremen Regenmengen für die Katastrophe verantwortlich seien. Zugleich warnte er, dass aufgrund geplanter Budgetkürzungen unter Trump künftig wichtige Klimaforschungslabore schliessen könnten. Darunter falle auch das «National Severe Storms Lab» in Oklahoma, das an besseren Vorhersagemodellen für Sturzfluten arbeitet.

US-Heimatschutzministerin Kristi Noem sagte laut CNN:

«Jeder weiss, dass Wetter schwer vorherzusagen ist. Aber wir alle hätten uns mehr Zeit, mehr Warnungen und mehr Benachrichtigungen gewünscht.»
Kristi Noem

Zugleich betonte sie, Trump wolle die Technik des Wetterdienstes modernisieren. Details zu diesen Plänen wurden bislang nicht bekannt.

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124 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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manuel0263
06.07.2025 18:03registriert Februar 2017
Trump wird niemals an irgendetwas schuld sein. Er ist der Stabile Genius, noch unfehlbarer als der Papst.
Es wird interessant sein, wie die USA später mit dieser Personalie umgehen werden, von den äusserst mühsamen Aufräumarbeiten nach ihm ganz abgesehen.
Es bleibt der dringende Warnruf, dass Demokratie immer verteidigt werden muss und leider kein Naturgesetz ist.
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Tante Karla
06.07.2025 18:01registriert März 2024
Wer den Staat auf Fremdenpolizei und Militär begrenzen möchte (und allenfalls noch auf ein paar Leute im Steueramt, die das Geld für Fremdenpolizei und Militär eintreiben), braucht nicht überrascht zu sein, wenn der Wetterdienst nicht mehr so gut läuft.
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banda69
06.07.2025 17:59registriert Januar 2020
Alles niederreissen - weil man sparen muss. Und dann Steuersenkungen für Reiche und Abzocker durchboxen. Weil das geht immer. Und dann irgendwas von Reform-Plänen schwafeln. Ich gehe davon aus, dass die Infos in Kürze bekannt gemacht werden. Etwa in zwei Wochen?

Das klingt nach Rechtspopulisten.

Es wäre zum Lachen, wenn es nicht so tragisch wäre.
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