Nach den dramatischen Kurseinbrüchen vom Vortag ist ein Ende der Talfahrt an den Börsen in China nicht in Sicht. In Tokio hingegen geht es für die Kurse wieder nach oben.
In China, das am Montag den grössten Kursrutsch seit acht Jahren erlebt hatte, fiel der wichtige Shanghai Composite Index zum Handelsauftakt erneut kräftig um 6,41 Prozent auf 3004,13 Punkte. Der Shenzhen Component Index sackte um 6,91 Prozent auf 10'212,47 Punkte ab.
Am Vortag hatten die Kurse in China wegen Sorgen über eine weitere Verlangsamung der zweitgrössten Volkswirtschaft und enttäuschter Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik kräftig um 8 Prozent nachgegeben. Die mehr als ein Jahr lang in die Höhe getriebenen chinesischen Märkte erleben trotz massiver staatlicher Hilfen schon seit Mitte Juni kräftige Abschläge, was Experten angesichts schlechter Wirtschaftsdaten als notwendige Korrektur ansehen.
Die Börse in Tokio setzte hingegen zu einer rasanten Aufholjagd an. Im späteren Vormittagshandel machte der Nikkei-Index für 225 führende Werte dank Käufen Verluste von zwischenzeitlich fast 800 Punkten wieder wett und kletterte zurück über die psychologisch wichtige Marke von 18'000 Punkten. Zur Handelsmitte notierte der Index ein deutliches Plus von 204,22 Punkten oder 1,10 Prozent beim Zwischenstand von 18 744,90 Punkten, bevor er wieder fiel. Inzwischen liegt er bei nur noch 17'806 Punkten, ein sattes Minus von 3,96 Prozent. (Stand: 8.30 Uhr)
Am Vortag hatte der Nikkei angesichts der globalen Kursrutsche den höchsten Verlust seit zwei Jahren verbucht. Der breit gefasste Topix notierte unterdessen einen Aufschlag von 21,66 Punkten oder 1,46 Prozent bei 1502,53 Punkte.
In Australien hat sich die Börse am Dienstag dagegen nach schweren Verlusten am Vortag schnell und deutlich erholt. Der S&P/ASX 200-Index lag am Mittag (Ortszeit) mehr als 2 Prozent im Plus gegenüber dem Schlusskurs vom Vortag.
Am Montag waren die Kurse um vier Prozent eingebrochen. Die Ereignisse von Montag seien keine Krise, sondern eine Kurskorrektur, sagte Finanzminister Joe Hockey. «Ich bin überzeugt, dass die Fundamentaldaten der australischen und der Weltwirtschaft weiter gut sind», sagte er im Fernsehen.
Die US-Börsen hatten am Montag dem weltweiten Börsen-Crash nicht trotzen können. Der Dow-Jones-Index schloss bei 15'871 Punkten 3.6 Prozent im Minus. Im Verlauf pendelte er zwischen 15'370 und 16'459 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 ging mit 1893 Zählern 3.9 Prozent tiefer aus dem Handel. Die Technologiebörse Nasdaq verlor 3.8 Prozent und schloss bei 4526 Punkten. (sda/dpa)