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Wladimir Putin

Wahl in Russland: Putin warnt vor 3. Weltkrieg

epa11226963 Russian President and presidential candidate Vladimir Putin meets with the media at his campaign headquarters in Moscow, Russia, 18 March 2024. Based on the results of processing more than ...
Wladimir Putin an der Pressekonferenz im Nachgang zu seiner erfolgreichen Wiederwahl.Bild: keystone

Putin warnt vor 3. Weltkrieg – und spricht über Nawalny

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach seiner Wiederwahl die Spannungen zwischen Russland und dem Westen, allen voran die NATO, in einem düsteren Licht gezeichnet.
18.03.2024, 02:3818.03.2024, 17:27
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Ein umfassender Konflikt mit der NATO sei nicht auszuschliessen, und in diesem Fall wäre die Welt nur einen Schritt von einem Dritten Weltkrieg entfernt, erklärte Putin am Sonntagabend in Moskau auf einer Pressekonferenz zu seinem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen. «Ich halte es für unwahrscheinlich, dass irgendjemand daran interessiert ist», wurde Putin weiter von der Staatsagentur Tass zitiert.

Der russische Dauerpräsident wurde am Sonntag erneut wiedergewählt, nach offiziellen Angaben mit 87 Prozent Zustimmung. Es gibt massive Zweifel an der Korrektheit des Prozederes. Die Wahlen im Überblick:

Nach Putins Worten auf der Pressekonferenz sind in der Ukraine zudem bereits zahlreiche Soldaten aus den Mitgliedsstaaten der NATO im Einsatz. «Das wissen wir bereits», sagte er. Man habe bereits Französisch und Englisch vernommen. «Das ist nichts Gutes, vor allem für sie, denn sie sterben dort in grosser Zahl», sagte Putin – ohne diese Behauptung zu belegen.

Weiter nahm Putin an der Medienkonferenz Stellung zum verstorbenen Regimekritiker Alexej Nawalny. Er hat am Sonntag erstmals offiziell bestätigt, dass der inzwischen verstorbene Kremlkritiker Alexej Nawalny ausgetauscht werden sollte.

Er habe bereits sein Einverständnis zum Austausch gegen im Westen inhaftierte Russen gegeben, sagte Putin bei einer Pressekonferenz in Moskau nach seinem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen. «Was Herrn Nawalny betrifft, ist er nicht mehr am Leben», wurde Putin zitiert.

«Das ist ein trauriges Ereignis.»

Und weiter:

«Leider ist nun einmal passiert, was passiert ist. Aber es passiert, dagegen kann man nichts tun, so ist das Leben.»

Nawalnys langjähriger Vertrauter Leonid Wolkow nannte Putins Stellungnahme einen Monat nach dem Tod des Kremlgegners «zynisch». Putin, der Nawalnys Namen erstmals ausgesprochen hatte, habe seinen Gegner in Wahrheit getötet, um ihn nicht austauschen zu müssen. Er bezeichnete Putin als eine «Blut saugende Wanze», die bald platzen werde.

Der zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilte Kremlkritiker Nawalny war Mitte Februar in einem Straflager in Sibirien gestorben. Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht geklärt. Laut Behörden ist der schärfste Kritiker von Putin bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche seien erfolglos geblieben. Seine Witwe Julia Nawalnaja geht davon aus, dass ihr Mann im Lager ermordet wurde.

Kurz nach Nawalnys Tod verlautete aus dem Kreis seiner Vertrauten, dass er eigentlich gegen den in Deutschland inhaftierten sogenannten Tiergartenmörder hätte frei getauscht werden sollen. Demnach hätte der im Dezember 2021 in Deutschland verurteilte Wadim K. an Russland ausgeliefert werden sollen – im Gegenzug für Nawalny und zwei nicht näher genannte US-Amerikaner. Ein entsprechendes Angebot sei Kremlchef Wladimir Putin Anfang Februar unterbreitet worden, hiess es.

(sda/dpa/con)

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227 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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John Galt
18.03.2024 06:29registriert November 2014
Was allen klar sein muss, es ist nicht die NATO, die eine Eskalation will; Putin ist derjenige der ständig damit droht.
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malu 64
18.03.2024 04:58registriert September 2014
Eine friedliche Lösung ist in weiter Ferne. In diesem Krieg gibt es nur Verlierer. Die ukrainische Armee ist langsam erschöpft, physisch und materiell. Mehr Munition und neue Waffen, sowie eine starke Luftabwehr, könnten eine Wende bringen. Russland könnte mit konventionellen Waffen keinen Krieg gegen die Nato führen.
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Hood68
18.03.2024 05:37registriert Dezember 2023
Wie diese Drohung eine Überraschung wäre. Der Herr Putin hat von Anfang an nichts anderes im sinn gehabt nun wo er wieder Gewählt ist……Entschuldigung sich im Amt bestätigen ließ wird er eine General mobilmachung ausrufen und dann geht’s los!
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