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Nach Absturz: Aliyev fordert Schuldeingeständnis von Moskau

Nach Absturz: Aliyev fordert Schuldeingeständnis von Moskau

29.12.2024, 19:35
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Nach dem Absturz der aserbaidschanischen Passagiermaschine mit 67 Menschen an Bord fordert Präsident Ilham Aliyev in Baku ein klares Schuldeingeständnis von Russland. Die Maschine sei im russischen Luftraum über der tschetschenischen Stadt Grosny vom Boden aus beschossen worden, sagte Aliyev im Interview des aserbaidschanischen Staatsfernsehens AzTV. Er gehe aber nicht davon aus, dass die russische Flugabwehr die Embraer habe absichtlich treffen wollen. Bestimmte russische Kreise hätten aber versucht, die Absturzursache zu vertuschen.

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Ein medizinisches Flugzeug transportiert Passagiere, die beim Flugzeugabsturz der Azerbaijan Airline in Kasachstan verletzt wurden.Bild: keystone

«Es ist klar, dass die endgültige Version erst nach Auswertung der Blackboxes bekannt wird», sagte er. Aber schon jetzt ergäben die Fakten ein Bild. Demnach verlor das Flugzeug im Raum Grosny die Steuerungsfähigkeit, weil am Boden auch radioelektronische Mittel eingesetzt worden seien. «Das ist die erste Beschädigung, die dem Flugzeug zugefügt wurde.» Danach habe direktes Feuer die Maschine getroffen.

Bei dem Absturz nahe der kasachischen Stadt Aktau am Kaspischen Meer waren am Mittwoch 38 Menschen ums Leben gekommen, 29 überlebten.

Aliyev fordert klares Schuldeingeständnis

«Leider haben wir von Russland in den ersten drei Tagen nichts als idiotische Versionen gehört», sagte Aliyev weiter. Neben einem klaren Schuldeingeständnis forderte er von Russland die Bestrafung der Verantwortlichen und Schadenersatz – auch nach der Entschuldigung von Kremlchef Wladimir Putin vom Vortag.

«Eines der Dinge, die uns frustriert und überrascht haben, war, dass die russischen Beamten die Version von der Explosion eines Gasballons verbreiteten», sagte er. «Mit anderen Worten, dies zeigte offen, dass die russische Seite das Thema vertuschen wollte, und das gereicht natürlich niemandem zur Ehre.»

Aliyev nahm in Baku auf dem Flughafen Abschied von den Opfern der Katastrophe, darunter auch drei Besatzungsmitglieder. Er lobte den Mut und die Professionalität der Piloten, die das Flugzeug nach Kasachstan zur Notlandung gesteuert hatten.

Flugschreiber nach Brasilien

Die Untersuchungskommission beschloss unterdessen, die Flugschreiber der Unglücksmaschine in Brasilien auswerten zu lassen. Das teilte das kasachische Transportministerium in Astana mit. Die Flugzeuge vom Typ Embraer werden in Brasilien hergestellt. (hkl/sda/dpa)

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