US-Präsident Barack Obama hat dem Irak zusätzliche humanitäre Hilfen für die Opfer der Terrormiliz Islamischer Staat (ISS) zugesagt. Die geplanten Mittel in Höhe von 200 Millionen Dollar würden unter anderem an von der IS-Miliz vertriebene Iraker gehen, sagte Obama am Dienstag nach einem Treffen mit dem irakischen Regierungschef Haider al-Abadi in Washington.
Der US-Präsident sprach von «ernsthaften Fortschritten» im Kampf gegen die Dschihadisten, die im vergangenen Jahr grosse Gebiete im Irak unter ihre Kontrolle gebracht hatten.
Die Vereinigten Staaten stehen an der Spitze einer internationalen Koalition, die Luftangriffe gegen die IS-Miliz fliegt. Ausserdem unterstützt Washington die irakischen Streitkräfte mit Waffenlieferungen und Ausbildern.
Die irakische Armee führt derzeit eine Offensive gegen die Dschihadisten, Ende März eroberte sie die Stadt Tikrit zurück. Mit Blick auf die vom Iran unterstützten Schiitenmilizen verlangte Obama, dass alle an dem Vormarsch beteiligten Kräfte unter Kontrolle der Regierung in Bagdad stehen müssten.
Al-Abadi leitet seit vergangenem September eine Regierung der nationalen Einheit, die das schwierige Verhältnis zwischen Schiiten, Sunniten und Kurden im Irak verbessern soll. Die USA machen die Ausgrenzung der irakischen Sunniten unter Al-Abadis Vorgänger Nuri al-Maliki mit dafür verantwortlich, dass die IS-Miliz nach dem Bürgerkriegsland Syrien auch im Irak Fuss fassen konnte.
Obama sagte am Dienstag, Al-Abadi habe sein Versprechen der Einbindung aller Bevölkerungsgruppen bislang eingehalten. Für den irakischen Ministerpräsidenten war es der erste Besuch im Weissen Haus. (sda/afp/gag)