Islamischer Staat (IS)

Nach Köpfung von 21 koptischen Christen: Ägypten bombardiert IS in Libyen

Vergeltung

Nach Köpfung von 21 koptischen Christen: Ägypten bombardiert IS in Libyen

Nachdem die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Libyen nach eigenen Angaben koptische Christen enthauptet hatte, hat Ägypten mit Luftangriffen auf Stellungen der IS in Libyen reagiert.
16.02.2015, 07:3616.02.2015, 14:56
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Als Reaktion auf die Enthauptung koptischer Christen hat Ägypten Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Libyen bombardiert. Kampfflugzeuge hätten gezielte Luftangriffe auf deren Quartiere und Waffendepots geflogen, teilte die ägyptische Armee mit. Am Einsatz waren auch libysche Flugzeuge beteiligt, sagte der Stabschef der libyschen Luftwaffe dem arabischen Nachrichtensender Al-Arabija.

Die sunnitischen Fanatiker hatten am Sonntag ein Video veröffentlicht, auf dem nach eigenen Angaben die Enthauptung von 21 ägyptischen Kopten an einem Strand in der libyschen Provinz Tripolis gezeigt wird. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi berief nach Veröffentlichung des Videos das Sicherheitskabinett ein und kündigte eine «angemessene Bestrafung der Mörder» an.

Sicherheitsratssitzung zu IS in Libyen gefordert

Nach der Enthauptung koptischer Christen aus Ägypen haben der französische Staatschef François Hollande und der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi eine Sitzung des UNO-Sicherheitsrates zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Libyen gefordert. (sda/afp)

Hamas:« Ansehen des Islam besudelt»

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat die Enthauptung von 21 ägyptischen Kopten durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verurteilt. Es handle sich um ein «grauenvolles Verbrechen», das das «Ansehen des Islam besudelt und gegen seine Prinzipien der Toleranz verstösst».

Die Hamas hatte in den vergangenen Monaten wiederholt Gewalttaten des IS kritisiert. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas von der Fatah-Bewegung rief in Reaktion auf die Enthauptungen am Montag eine dreitägige Trauer im Westjordanland aus und sprach Ägyptens Präsident Fatah al-Sisi sein Beileid aus.

USA verurteilen «Barbarei»

Die USA verurteilten die mutmassliche Enthauptung der Kopten durch den IS scharf. Der Sprecher des Weissen Hauses, Josh Earnest, sprach am Sonntag (Ortszeit) in Washington von «verachtenswerten und feigen» Morden. Die «Barbarei» des IS kenne keine Grenzen, das jüngste Blutvergiessen bestärke die internationale Gemeinschaft nur in ihrer Entschlossenheit, sich gegen den IS zu stellen.

Kopten waren in Libyen, das seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 keine funktionierende Staatsgewalt hat, bereits mehrmals Opfer von Gewalt. Der IS brüstet sich immer wieder mit der Tötung von Geiseln. Zuletzt hatte die Gruppe in Syrien einen jordanischen Piloten bei lebendigem Leib verbrannt und zwei Japaner enthauptet. (whr/sda/afp)

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