Noch ein Prozess für den bereits rechtskräftig verurteilten Silvio Berlusconi: In Neapel begann am Dienstag ein Verfahren gegen den früheren italienischen Regierungschef wegen mutmasslicher Bestechung eines linken Parlamentariers vor acht Jahren.
Berlusconi soll dem Senator Sergio De Gregorio insgesamt drei Millionen Euro gezahlt haben, um ihn damit in sein politisches Lager zu ziehen. Er habe damit beabsichtigt, die damalige Regierung von Romani Prodi zu Fall zu bringen. Diese Mitte-Links-Koalition war 2006 mit hauchdünner Mehrheit ans Ruder gekommen, kollabierte aber zwei Jahre später. Vorgezogene Wahlen brachten Berlusconi wieder an die Macht. De Gregorio hatte gestanden, die Millionen von Berlusconi erhalten zu haben. In einem aussergerichtlichen Verfahren einigte sich der linke Politiker auf eine Strafe von einem Jahr und acht Monaten. Berlusconis Anwälte entgegneten, es habe sich um eine legitime Finanzhilfe für den Politiker gehandelt. (can/sda/dpa)