Italien ist im Frühling überraschend in die Rezession zurück gerutscht. Von April bis Juni sank das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent, wie das Statistikamt Istat am Mittwoch mitteilte.
Für die Regierung von Matteo Renzi sind die Daten ein Rückschlag. Denn der Ministerpräsident wollte die nach Deutschland und Frankreich drittgrösste Volkswirtschaft nach einer der längsten Rezessionen seit Jahrzehnten wieder flottmachen. Renzi plant Reformen am Arbeitsmarkt und bei den Steuern.
Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan geht davon aus, dass Italien trotz der schwächeren Konjunktur keinen Nachtragshaushalt benötigt und die europäischen Vorgaben einhält. «Die Drei-Prozent-Grenze wird 2014 und 2015 nicht überschritten», sagte Padoan der Zeitung «Il Sole 24 Ore».
Die offizielle Regierungsprognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr liegt bei 0,8 Prozent. Die Notenbank des Landes hatte allerdings jüngst ihre Schätzung auf 0,2 Prozent gesenkt. (aeg/sda/reu)