Die ehemalige Geliebte des Kapitäns der «Costa Concordia» verlangt 200'000 Franken Schadenersatz. Domnica Cemortan hatte mit dem Kapitän Francesco Schettino zu Abend gegessen, kurz bevor das Schiff im Januar 2012 vor der Insel Giglio einen Felsen rammte und havarierte.
Die Moldauerin habe einerseits den Schaden als Passagierin auf dem Kreuzfahrtschiff gehabt und andererseits einen Schaden wegen der «Aggressivität der Medien» nach der Havarie, sagten ihre Anwälte am Donnerstag vor Gericht im toskanischen Grosseto.
Cemortan tritt in dem Prozess gegen den Kapitän als eine von 330 Nebenklägern und -klägerinnen auf. Insgesamt fordern diese Schadenersatz in Millionenhöhe: So verlangt zum Beispiel die Gemeinde der Insel Giglio 20 Millionen Franken unter anderem für den Imageschaden.
Schettino wird unter anderem fahrlässige Tötung vorgeworfen. Ein Urteil könnte ab dem 9. Februar fallen, nachdem die Verteidigung ihre Plädoyers gehalten hat. Die «Costa Concordia» war im Januar 2012 mit mehr als 4200 Menschen an Bord vor der Mittelmeer-Insel auf einen Felsen gefahren und gekentert, 32 Menschen starben bei dem Unglück. (whr/sda/dpa)