Aus einem Gefängnis vor der venezolanischen Hauptstadt Caracas sind am Mittwoch 41 Schwerverbrecher ausgebrochen. Die Gruppe sei um 02.00 Uhr am Morgen durch ein «Loch in der Wand» entkommen, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Die Lokalzeitung «La Region» berichtete, die Mörder, Geiselnehmer und Räuber seien durch eine Hintertür entkommen, als sie in ein anderes Gefängnis verlegt werden sollten.
Die Zeitung drucke auch eine Liste mit den Flüchtlingen, darunter 23 Mörder und vier Geiselnehmer. Das Gefängnis in Los Teques war für 40 Häftlinge ausgelegt, tatsächlich sassen dort 130 Menschen ein.
Die Gefängnisse des südamerikanischen Landes sind dramatisch überbelegt und Gewalt ist an der Tagesordnung. Nichtregierungsorganisationen zufolge wurden in der ersten Hälfte des Jahres in den Gefängnissen bereits 150 Insassen getötet.
In einem anderen Gefängnis in Venezuela sind mindestens 17 Häftlinge gestorben, die zuvor in einen Hungerstreik getreten waren. Nach Polizeiangaben starben sie im Gefängnis von Uribana im westlichen Staat Lara am Mittwoch an den Folgen einer Medikamentenvergiftung.
Seit Dienstag hatten sie die Nahrung verweigert und damit gegen die in ihren Augen unmenschliche Behandlung durch das Gefängnispersonal protestiert.
(feb/sda/afp)