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Wer ist diese Frau, die diesen Kerl abschleckt, und wo ist meine BFF?

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bild: shutterstock / watson
Emma Amour

Wer ist diese Frau, die diesen Kerl abschleckt, und wo ist meine BFF?

Meine beste Freundin Cleo ist mal wieder verknallt. Sie wünscht sich einen «Pärli-Abend». Nach diesem ist sie very happy. Und ich frage mich: Wer ist sie und wo ist meine BFF?
10.11.2023, 10:00
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Cleo ist vieles. Was Cleo nicht ist, ist Everybody's Darling. Was sie auch nicht sein muss. Sie ist mein Darling. Für Cleo habe ich tausend Universen Liebe. Cleo ist eine meiner zwei besten Freundinnen.

Und Cleo ist bi. Was logischerweise easy ist. Ich aber nicht abstreiten kann, dass ich jeweils mit Eifersucht zu kämpfen habe, wenn sie ihr riesiges Herz an Frauen verschenkt.

Zurzeit aber hat's für Girls keinen Platz in Cleos Herzgegend. Der Grund heisst Oktober. Natürlich heisst der Typ nicht Oktober, mit dem Cleo gerade auf Wolke 7 schwebt.

Aber wer Cleo kennt, weiss: Anfangs muss man sich nicht uuuuunbedingt die Mühe machen, sich die Namen ihrer Liebschaften zu merken. Sind sie heute nämlich noch topaktuell, können sie morgen schon Geschichte sein.

Also habe ich irgendwann angefangen, ihre Liebeleien nach den Monaten zu benennen, in denen sie ihnen begegnet. Hier kommt Oktober ins Spiel.

Cleo ist hardcore im Love-Glow

Cleo reisst Oktober an einer Party auf. Illegal natürlich. Also die Party. In einem Keller, in den du nur kommst, wenn du zum erlauchten Kreis gehörst, der über ein ominöses SMS informiert wurde. Cleo war alleine da. Cleo geht sowieso am liebsten alleine feiern.

Nach der Party jedenfalls ist Cleo bis über beide Ohren verliebt. In Oktober, ist sie sich mal wieder sicher, hat sie den Mann ihres Lebens gefunden. Für alles andere hat sie ab sofort keine Zeit mehr. Cleo ist voll im Love-Glow. Oktober derweil ist auch hin und weg.

Und so bin auch ich co-verliebt in den Kerl, vom dem ich alles und doch nichts weiss. Cleo will das ändern. An einem «Pärli-Abend». Sandro, der ein ambivalentes Verhältnis zu Cleo hegt, willigt natürlich ein. All for one, all for love.

Wir treffen uns bei Cleo daheim. Es gibt Raclette. Cleo hat noch nie für einen Mann gekocht. Für eine Frau auch nicht. Nur für ihr Hündli. Aber das ist eine andere Story.

Ob es Oktober bis zum Dezember schafft? Forget it, Cleo!

Wir sind zehn Minuten vor Oktober da. Zehn Minuten, die Cleo dafür nutzt, sich 38 Mal umzuziehen.

Dann ist Oktober da. Und Cleo nicht mehr die Cleo, die ich kenne. Cleo klebt an Oktober. Mehr noch. Sie schlabbert an seinem Hals, streichelt seine Hand, sitzt auf seinem Schoss. Muss Oktober aufs WC, gibt's zum Abschied 56 Cleo-Küsse.

Während Oktober redet, streichelt Cleo seine Wange. Ihren Kopf schmiegt sie irgendwo an seinen Körper, wo sie gerade kann. Bei jeder Pointe entweicht ihr ein dramatisches «Oooooohhhhhhh!».

Ich bin so fasziniert, dass ich nicht dazu komme, mir eine Meinung über Oktober zu bilden. Ihm scheint Cleos Verhalten aber auch eher unangenehm zu sein. Was ich verstehe. Und Sandro? Der fragt irgendwann Cleo: «Du, gaht's?»

Es gehe extrem gut, antwortet diese. Das Universum habe ihr schliesslich diesen Superhelden geschickt. Ob er nicht einfach UHUREN SUUUPERST sei, will Cleo wissen. Beziehungsweise nein, handelt sich ja nur um eine rhetorische Frage.

Ich sitze also da und fühle mich irgendwie etwas zu nahe an diesem Geschlecke. Ausserdem frage ich mich, wer diese Frau ist und wo meine beste Freundin ist. Irgendwann verschwindet Oktober. Ich nehme Cleo zu Seite und sage ihr, dass sie peinlich ist. Dass ihr Benehmen nervt. Und dass Oktober für immer Oktober bleibt, weil er es so nicht mal bis zum Dezember aushält.

Cleo findet, ich übertreibe. Logo. Cleo ist ja gerade völlig plem-plem, steht neben den Schuhen. Schwebt irgendwo.

Dass sie bald auf dem Boden der Tatsachen landet, wundert Sandro und mich sehr viel weniger als Cleo selber. Ein paar Tage nach dem Pärli-Abend ruft sie mich heulend an. Um 1.22 Uhr. Unter der Woche.

Oktober ist weg.

Ich frage nicht.

Ich zieh mir eine Jacke über, steig aufs Velo und krieche zu Cleo ins Bett.

Den true talk verschieben wir auf den Tag, wenn dieser Text erscheint. Hoi Cleo, ohne Scheiss, allerliebste BFF ever, wir müssen schampar schwatzen.

PS: I love you.

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... mittlerweile 40 Jahre alt, hat es nach tausend Jahren des Hin und Hers tatsächlich geschafft, eine Beziehung mit Suff-SMS-Sandro nicht nur einzugehen, sondern sie sogar mehr oder weniger stabil zu führen! Emma wohnt im Zürcher Kreis 5 (wahrscheinlich für immer) und Sandro im Kreis 3. Zusammenziehen wollen sie nicht, aber sag niemals nie – ausser zu seinem Bierdosenberg, dazu sagt Emma ganz klar «nie in meiner Hütte». In diesem Blog nimmt euch Emma mit in ihr Beziehungsleben und plaudert alles aus, selbst die schlechten Seiten – wohl wissend, dass Sandro mitliest. I love you, SSMSS! Also lehnt euch zurück und geniesst die etwas *erwachsenere Emma!

*Ein bisschen Spass, ihr wisst schon …!
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215 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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El_Chorche
10.11.2023 10:16registriert März 2021
"Es gibt Raclette. Cleo hat noch nie für einen Mann gekocht."

Wohl diesmal auch nicht, oder zählt Raclette heute schon als Kochen?

Na dann...

Ich koche mir heute Abend übrigens eine Tiefkühlpizza.
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Broccoli Siffredi a.k.a. Björn das Brot
10.11.2023 10:43registriert August 2023
Cleo ist doch die mit gut situiertem Elternhaus?

Ich habe im Dezember Zeit und kann Fondue.
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Amadeus
10.11.2023 12:50registriert September 2015
Emma fühlte sich irgendwie etwas zu nahe an diesem Geschlecke.

Das war letztes Mal noch anders ;-)
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Der Faschismus in Portugal – und wie mein Vater deswegen in ständiger Angst lebte
Die Nelkenrevolution am 25. April 1974 in Portugal ist 50 Jahre her. Sie war das Ende der faschistischen Ära unter António de Oliveira Salazar. Ein Mann, der das westlichste Land Europas mit eiserner Faust regierte. Dieser Artikel ist die persönliche Geschichte meiner Familie.

Es ist der 25. April 1974, kurz nach Mitternacht. Im Radio erklingt zweimal das Lied «Grândola, Vila Morena» (deutsch: Grândola, braungebrannte Stadt). Es ist das zweite Signal des Militärputsches gegen das faschistische Regime von António de Oliveira Salazar in Portugal, der eine ganze Nation befreien wird. Es ist die sogenannte Nelkenrevolution oder in Portugal auch einfach «der 25. April», welche das Ende des faschistischen Regimes in Portugal einläutete und die autoritäre Diktatur des «Estado Novo» (deutsch: Neuer Staat) stürzte.

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