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Notvorsorge für das kleine Portemonnaie – so sparst du viel Geld

Zwei Frauen helfen bei den Aufraeumarbeiten der Ueberschwemmung der letzten Nacht, aufgenommen am Dienstag, 29. Juli 2014 im st. gallischen Altstaetten. Das viele Nass setzte in der ganzen Schweiz zah ...
Aufräumarbeiten nach einer Überschwemmung, 2014. Wärst du für eine länger andauernde Ausnahmesituation gerüstet?Bild: KEYSTONE

Notvorsorge für das kleine Portemonnaie – so sparst du viel Geld

Die nächste schwere Krise kommt bestimmt. Aber keine Panik! Du musst nicht Prepper werden, sondern kannst dich mit relativ wenig Aufwand sinnvoll vorbereiten. Blaue oder rote Pille?
26.11.2024, 20:4927.11.2024, 17:19
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In einer akuten Krisensituation kann es schwerfallen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Dann stürmen Leute in den Supermarkt und hamstern WC-Papier.

Auf das Coronavirus folgte der Ukraine-Krieg und nun steuern wir mit und wegen Donald Trump auf eine unberechenbare Situation in Europa zu.

Fast schon nebenbei sehen wir uns mit der grössten existenziellen Bedrohung für die Menschheit konfrontiert: den Folgen des globalen Klimawandels.

Dieser Beitrag vermittelt praktische Ratschläge rund um die Notvorsorge für das kleine Portemonnaie. Nebenbei lernst du auch wichtige Fachbegriffe kennen, die einen tieferen Einstieg ins Thema ermöglichen.

Dabei gilt: Angst ist ein schlechter Ratgeber. Doch solltest du dich angesichts der Lage jetzt mit dem Thema beschäftigen. Positiver Effekt: Wer vorsorgt, fühlt sich nicht machtlos dem Weltgeschehen ausgeliefert und kann relativ entspannt in die Zukunft blicken. Ausserdem lässt sich dabei auch noch Geld sparen.

Forrest lässt grüssen

«Mama sagt, dumm ist der, der Dummes tut.»

Mit diesem Spruch hatte die Mutter des ungewöhnlichen Filmhelden «Forrest Gump» (brillant gespielt von Tom Hanks) natürlich recht. Ergänzen lässt sich, dass damit auch unser eigenes Kaufverhalten gemeint ist.

Auch während der Vorbereitung auf ein Bedrohungsszenario musst du in der Lage sein, deinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Daher ist es wichtig, nicht mit Spontan-Käufen das Konto zu belasten oder mit Kleinkrediten in die Schuldenfalle zu tappen. Vielmehr lohnt es sich, ein realistisches Notvorsorge-Budget zu erstellen.

Wer die Vorbereitung auf Krisensituationen sorgfältig plant und intelligent umsetzt, spart viel Geld. Tatsächlich muss niemand Tausende von Franken für Spezial-Ausrüstung ausgeben. Das Motto lautet: Keep it simple!

Gut zu wissen: Schon mit kleinen Schritten kannst du deine persönliche Ausgangslage massiv verbessern.

Was du auf jeden Fall (zu Hause) brauchst

Jetzt mal ganz ehrlich!

Wie lange hält dein aktueller, privater Vorrat an Lebensmitteln und Trinkwasser?

Wer sich intensiv auf Krisen und Katastrophen vorbereitet, gilt gemeinhin als «Prepper». Leider hat der aus dem Englischen stammende Begriff («to be prepared») wegen extremistischer Strömungen innerhalb der Prepping-Szene einen zweifelhaften Ruf. Das sollte jedoch niemanden davon abhalten, sich auf ein Notfallszenario vorzubereiten, bei dem während Tagen kein normales Leben möglich ist und man sich zu Hause verschanzt. Prepper bezeichnen dieses Szenario als Bug-in.

Die Fachleute beim Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) empfehlen allen Schweizer Haushalten, einen Vorrat für eine Woche zu halten. Und zwar für tierische und menschliche Haushaltsmitglieder.

Vom Bund empfohlener Notvorrat
Screenshot: bwl.admin.ch

Es geht hier nicht um gefriergetrocknetes Chili con Carne und andere ewig haltbare Survival-Mahlzeiten, die in spezialisierten Online-Shops verkauft werden. Lagere besser Grundnahrungsmittel, die du tatsächlich gerne isst und zu deinen Kochgewohnheiten passen.

Damit sind wir beim Rotations-Prinzip der Vorratshaltung. Logistik-Fachleute und Prepper sprechen von FIFO («First In – First Out»). Das heisst, dass verderbliche Produkte (wie Nudeln und Reis) nach Ablaufdatum geordnet gelagert werden. Ziel ist es, sie rechtzeitig zu konsumieren und Food Waste zu vermeiden. Beispiel: Wenn du Tomaten-Konserven in ein Regal stellst, kommen die neu gekauften Büchsen immer zuhinterst hin.

Ein etwas grösserer Notvorrat zu Hause ist auch aus finanziellen Überlegungen sinnvoll. So kann man die entsprechenden Produkte ohne Zeitdruck kaufen, wenn es Aktionen gibt, und spart dabei gutes Geld.

Keine Angst vor dem Weltuntergang

Bevor du auch nur einen Franken für Survival-Ausrüstung, Notstrom-Generator und anderen Schnickschnack ausgibst, solltest du eine individuelle Risikoabschätzung machen. Was wird dir wirklich gefährlich?

Prepper bereiten sich auf SHTF-Szenarien vor. Die Abkürzung steht für «Shit Hits The Fan» und meint extreme Krisensituationen, bei denen das alltägliche Leben zum Erliegen kommt. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft wären enorm. Etwa bei einem grossflächigen, mehrtägigen Stromausfall (Blackout), einem neuen, über die Luft übertragenen Virus mit hoher Sterblichkeitsrate, oder einer stark radioaktiven Wolke, die sich nach einem schweren Zwischenfall in einem ukrainischen Atomkraftwerk (AKW) Richtung Westeuropa bewegt.

Boulevard-Schlagzeile zu Hamsterkäufen nach Unwetterkatastrophe.
In der modernen 24-Stunden-Gesellschaft erwarten wir immer gut gefüllte Regale.Screenshot: x.com

Es muss aber kein Terroranschlag oder eine Naturkatastrophe passieren, um unerwartet in eine gefährliche Ausnahmesituation zu geraten. Statistisch viel wahrscheinlicher sind persönliche Notfälle: Etwa, wenn du bei eisiger Kälte im Nirgendwo eine Panne hast.

Tatsache ist: Wir können uns nicht auf alle möglichen SHTF-Szenarien vorbereiten. Dafür fehlt uns die Zeit und das Geld. Und wohl auch die Energie. Wir sind keine Super-Prepper wie der Techmilliardär Mark Zuckerberg, sondern müssen Prioritäten setzen.

  • Was sind die wahrscheinlichsten Szenarien, die dir und deinen Liebsten gefährlich werden, und wie kannst du dich auf deren Bewältigung vorbereiten?
  • Welche persönlichen Bedürfnisse müssen auch in einer Notlage jederzeit gedeckt sein (z. B. Medikamente gegen eine chronische Krankheit)?

Wenn du die Fragen oben gewissenhaft beantwortest, weisst du, wo du zuerst ansetzen musst. Bei der Ausrüstung gilt dabei: Qualität geht vor Quantität!

Kaufe keinen Billig-China-Schrott bei Temu und Co. Meide aber auch Spezial-Anbieter und Online-Shops, die für normales Werkzeug mehr Geld verlangen, weil «Tactical» draufsteht.

Gut zu wissen: Wir alle haben einen Grundstock an Ausrüstung und Fähigkeiten, die praktisch in jedem SHTF-Szenario nützlich sein können. Und vielleicht verfügst du darüber, ohne dir dessen bewusst zu sein.

Gerade bei Werkzeugen und anderen relativ kostspieligen Ausrüstungsgegenständen lohnt sich eine Recherche auf dem Secondhand-Markt. Es gibt immer mehr seriöse Anbieter, die gebrauchte Produkte günstig wiederverkaufen. Davon profitiert auch die Umwelt.

Was du für unterwegs zwingend brauchst

Die beste und teuerste Ausrüstung hilft dir nichts, wenn sie im Notfall nicht verfügbar ist.

EDC steht für «Every Day Carry». Prepper meinen damit jene Gegenstände, die man im Alltag immer dabeihat. Im engeren Sinn ist das eine Überlebensausrüstung, die am Körper getragen wird, um sie griffbereit zu haben.

Subreddit zu EDC
Bei Reddit gibt es einen eigenen Subreddit, der sich mit EDC-Sets befasst und Inspiration liefert.Screenshot: reddit.com

Bei vielen Zeitgenossen dürfte sich das persönliche EDC-Set auf das Smartphone, Schlüsselbund und vielleicht noch ein Portemonnaie beschränken.

Tatsächlich stellt das Smartphone in einer Krisensituation ein lebensrettendes Tool dar. Und dies nicht nur wegen der integrierten LED-Taschenlampe. Wer sich zuvor in seiner bevorzugten Karten-App die richtigen Ausschnitte aufs Gerät heruntergeladen hat, kann auch bei einem Internet-Totalausfall navigieren.

Was unbedingt aufs Handy gehört, ist die Alertswiss-App des Bundes. Sie warnt und informiert bei regionalen Unglücken und grossen Katastrophen.
Taschenmesser
Ein kleines (günstiges) Taschenmesser hat überall Platz. Wenn ein Glasbrecher und Gurtschneider integriert sind, umso besser. Bild: watson

Frauen verfügen dank Handtasche über etwas mehr Stauraum, wenn sie das Zuhause verlassen. Wobei es auch immer häufiger Männertaschen auf der Strasse zu beobachten gibt. Ob das alles Prepper sind? 😅

Wer regelmässig mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich einige zusätzliche Gedanken machen. Wobei auch hier gilt: nicht übertreiben! Bei YouTube überschlagen sich Prepper mit Ideen, was alles mitfahren sollte. Und auch auf Reddit finden sich spannende Inputs.

«Eine Schachtel Tampons ist eine wirklich gute Sache, die man seinem Notfall-Autoset hinzufügen kann. Ich bin männlich und brauche sie nicht für ihren eigentlichen Zweck. Wenn jedoch jemand bei dir ist, der sie braucht, wird er dich für einen Glücksfall halten. Und abgesehen von ihrer eigentlichen Funktion haben sie viele andere Verwendungs-Möglichkeiten, vom Zunder über das Verstopfen einer Wunde bis hin zum (kein Scherz) Einweichen in Eichhörnchenfett, um einen Angelköder für Welse herzustellen.»
quelle: reddit.com

Investiere in dich selbst, statt in Ausrüstung

In Notlagen können Erste-Hilfe- und Selbstverteidigungs-Kenntnisse für das Überleben oder die Sicherheit anderer von entscheidender Bedeutung sein. Hinzu kommen weitere Fähigkeiten, die das Leben in einer Ausnahmesituation sehr erleichtern können.

Einige Anwendungsbereiche:

  • Körperliche und geistige Fitness.
  • Kochen ohne Elektrizität.
  • Haltbarmachen von Lebensmitteln.
  • Umgang mit Solarenergie und anderen alternativen Energiequellen.
  • Feuermachen mit diversen Hilfsmitteln.
  • Navigieren mit und ohne Karte.
  • Reparieren und «Re-Use» von Technik.
  • Nähen und Ausbessern von Kleidung.
  • Selbstverteidigung.

Das theoretische Wissen lässt sich über Sachbücher, Online-Kurse und YouTube-Videos aneignen. Ohne praktisches Training ist das jedoch häufig wertlos.

Die Vorbereitung kann so viel oder wenig kosten, wie man möchte. Wer die wichtigsten Dinge priorisiert und sich mental und körperlich in Form hält, kann fast jede Krisensituation erfolgreich bewältigen.

Quellen

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Prepper wappnen sich gegen Stromausfälle, Erdbeben, Pandemien und andere Krisen, in denen der Staat nicht mehr in der Lage sein könnte, die Bürger zu schützen und zu versorgen.
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106 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ktwo
26.11.2024 21:16registriert Februar 2024
Ganz nebenbei:
Reis, Teigwaren und dergleichen als Notvorrat zu lagern macht nur dann Sinn, wenn man genügend Wasser und irgendein Gerät hat, mit dem man noch kochen kann.
Sonst lieber ein paar Büchsen Ravioli, die kann man auch kalt essen. Wenn man einen Büchsenöffner hat.
En Guete! 😉
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Müller Lukas
27.11.2024 07:42registriert August 2020
Notvorrat im eigentlichen Sinn habe ich keinen.
Die Lebensmittel würden aber trotzdem locker 1-2 Wochen halten.
Trinkwasser habe ich keins gebunkert.
Im Notfall müsste ich mich halt hydrieren mit abgelaufenem Bier, verstaubten Weinflaschen und dem obligaten "Cynar" aus der Hausbar, den seit gefühlten 20 Jahren keiner mehr angerührt hat 😆
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Remus
27.11.2024 06:26registriert Dezember 2016
Gilt Fertig-Fondue auch als Notvorrat?
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