In einer akuten Krisensituation kann es schwerfallen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Dann stürmen Leute in den Supermarkt und hamstern WC-Papier.
Auf das Coronavirus folgte der Ukraine-Krieg und nun steuern wir mit und wegen Donald Trump auf eine unberechenbare Situation in Europa zu.
Fast schon nebenbei sehen wir uns mit der grössten existenziellen Bedrohung für die Menschheit konfrontiert: den Folgen des globalen Klimawandels.
Dieser Beitrag vermittelt praktische Ratschläge rund um die Notvorsorge für das kleine Portemonnaie. Nebenbei lernst du auch wichtige Fachbegriffe kennen, die einen tieferen Einstieg ins Thema ermöglichen.
Dabei gilt: Angst ist ein schlechter Ratgeber. Doch solltest du dich angesichts der Lage jetzt mit dem Thema beschäftigen. Positiver Effekt: Wer vorsorgt, fühlt sich nicht machtlos dem Weltgeschehen ausgeliefert und kann relativ entspannt in die Zukunft blicken. Ausserdem lässt sich dabei auch noch Geld sparen.
Mit diesem Spruch hatte die Mutter des ungewöhnlichen Filmhelden «Forrest Gump» (brillant gespielt von Tom Hanks) natürlich recht. Ergänzen lässt sich, dass damit auch unser eigenes Kaufverhalten gemeint ist.
Auch während der Vorbereitung auf ein Bedrohungsszenario musst du in der Lage sein, deinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Daher ist es wichtig, nicht mit Spontan-Käufen das Konto zu belasten oder mit Kleinkrediten in die Schuldenfalle zu tappen. Vielmehr lohnt es sich, ein realistisches Notvorsorge-Budget zu erstellen.
Wer die Vorbereitung auf Krisensituationen sorgfältig plant und intelligent umsetzt, spart viel Geld. Tatsächlich muss niemand Tausende von Franken für Spezial-Ausrüstung ausgeben. Das Motto lautet: Keep it simple!
Gut zu wissen: Schon mit kleinen Schritten kannst du deine persönliche Ausgangslage massiv verbessern.
Wer sich intensiv auf Krisen und Katastrophen vorbereitet, gilt gemeinhin als «Prepper». Leider hat der aus dem Englischen stammende Begriff («to be prepared») wegen extremistischer Strömungen innerhalb der Prepping-Szene einen zweifelhaften Ruf. Das sollte jedoch niemanden davon abhalten, sich auf ein Notfallszenario vorzubereiten, bei dem während Tagen kein normales Leben möglich ist und man sich zu Hause verschanzt. Prepper bezeichnen dieses Szenario als Bug-in.
Die Fachleute beim Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) empfehlen allen Schweizer Haushalten, einen Vorrat für eine Woche zu halten. Und zwar für tierische und menschliche Haushaltsmitglieder.
Es geht hier nicht um gefriergetrocknetes Chili con Carne und andere ewig haltbare Survival-Mahlzeiten, die in spezialisierten Online-Shops verkauft werden. Lagere besser Grundnahrungsmittel, die du tatsächlich gerne isst und zu deinen Kochgewohnheiten passen.
Damit sind wir beim Rotations-Prinzip der Vorratshaltung. Logistik-Fachleute und Prepper sprechen von FIFO («First In – First Out»). Das heisst, dass verderbliche Produkte (wie Nudeln und Reis) nach Ablaufdatum geordnet gelagert werden. Ziel ist es, sie rechtzeitig zu konsumieren und Food Waste zu vermeiden. Beispiel: Wenn du Tomaten-Konserven in ein Regal stellst, kommen die neu gekauften Büchsen immer zuhinterst hin.
Ein etwas grösserer Notvorrat zu Hause ist auch aus finanziellen Überlegungen sinnvoll. So kann man die entsprechenden Produkte ohne Zeitdruck kaufen, wenn es Aktionen gibt, und spart dabei gutes Geld.
Prepper bereiten sich auf SHTF-Szenarien vor. Die Abkürzung steht für «Shit Hits The Fan» und meint extreme Krisensituationen, bei denen das alltägliche Leben zum Erliegen kommt. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft wären enorm. Etwa bei einem grossflächigen, mehrtägigen Stromausfall (Blackout), einem neuen, über die Luft übertragenen Virus mit hoher Sterblichkeitsrate, oder einer stark radioaktiven Wolke, die sich nach einem schweren Zwischenfall in einem ukrainischen Atomkraftwerk (AKW) Richtung Westeuropa bewegt.
Es muss aber kein Terroranschlag oder eine Naturkatastrophe passieren, um unerwartet in eine gefährliche Ausnahmesituation zu geraten. Statistisch viel wahrscheinlicher sind persönliche Notfälle: Etwa, wenn du bei eisiger Kälte im Nirgendwo eine Panne hast.
Tatsache ist: Wir können uns nicht auf alle möglichen SHTF-Szenarien vorbereiten. Dafür fehlt uns die Zeit und das Geld. Und wohl auch die Energie. Wir sind keine Super-Prepper wie der Techmilliardär Mark Zuckerberg, sondern müssen Prioritäten setzen.
Wenn du die Fragen oben gewissenhaft beantwortest, weisst du, wo du zuerst ansetzen musst. Bei der Ausrüstung gilt dabei: Qualität geht vor Quantität!
Gut zu wissen: Wir alle haben einen Grundstock an Ausrüstung und Fähigkeiten, die praktisch in jedem SHTF-Szenario nützlich sein können. Und vielleicht verfügst du darüber, ohne dir dessen bewusst zu sein.
Gerade bei Werkzeugen und anderen relativ kostspieligen Ausrüstungsgegenständen lohnt sich eine Recherche auf dem Secondhand-Markt. Es gibt immer mehr seriöse Anbieter, die gebrauchte Produkte günstig wiederverkaufen. Davon profitiert auch die Umwelt.
EDC steht für «Every Day Carry». Prepper meinen damit jene Gegenstände, die man im Alltag immer dabeihat. Im engeren Sinn ist das eine Überlebensausrüstung, die am Körper getragen wird, um sie griffbereit zu haben.
Bei vielen Zeitgenossen dürfte sich das persönliche EDC-Set auf das Smartphone, Schlüsselbund und vielleicht noch ein Portemonnaie beschränken.
Tatsächlich stellt das Smartphone in einer Krisensituation ein lebensrettendes Tool dar. Und dies nicht nur wegen der integrierten LED-Taschenlampe. Wer sich zuvor in seiner bevorzugten Karten-App die richtigen Ausschnitte aufs Gerät heruntergeladen hat, kann auch bei einem Internet-Totalausfall navigieren.
Frauen verfügen dank Handtasche über etwas mehr Stauraum, wenn sie das Zuhause verlassen. Wobei es auch immer häufiger Männertaschen auf der Strasse zu beobachten gibt. Ob das alles Prepper sind? 😅
Wer regelmässig mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich einige zusätzliche Gedanken machen. Wobei auch hier gilt: nicht übertreiben! Bei YouTube überschlagen sich Prepper mit Ideen, was alles mitfahren sollte. Und auch auf Reddit finden sich spannende Inputs.
In Notlagen können Erste-Hilfe- und Selbstverteidigungs-Kenntnisse für das Überleben oder die Sicherheit anderer von entscheidender Bedeutung sein. Hinzu kommen weitere Fähigkeiten, die das Leben in einer Ausnahmesituation sehr erleichtern können.
Einige Anwendungsbereiche:
Das theoretische Wissen lässt sich über Sachbücher, Online-Kurse und YouTube-Videos aneignen. Ohne praktisches Training ist das jedoch häufig wertlos.
Die Vorbereitung kann so viel oder wenig kosten, wie man möchte. Wer die wichtigsten Dinge priorisiert und sich mental und körperlich in Form hält, kann fast jede Krisensituation erfolgreich bewältigen.
Reis, Teigwaren und dergleichen als Notvorrat zu lagern macht nur dann Sinn, wenn man genügend Wasser und irgendein Gerät hat, mit dem man noch kochen kann.
Sonst lieber ein paar Büchsen Ravioli, die kann man auch kalt essen. Wenn man einen Büchsenöffner hat.
En Guete! 😉
Die Lebensmittel würden aber trotzdem locker 1-2 Wochen halten.
Trinkwasser habe ich keins gebunkert.
Im Notfall müsste ich mich halt hydrieren mit abgelaufenem Bier, verstaubten Weinflaschen und dem obligaten "Cynar" aus der Hausbar, den seit gefühlten 20 Jahren keiner mehr angerührt hat 😆