Seit einigen Tagen kursierten um den Netflix-Film «Mothership» wilde Gerüchte. Der bekannte Insider Jeff Sneider wollte erfahren haben, dass der aufwendige Sci-Fi-Blockbuster mit Halle Berry in der Hauptrolle nie veröffentlicht wird – und das, obwohl er so gut wie fertig sein soll.
In «Mothership» ging es um die Mutter Sara Morse (Berry), deren Mann unter mysteriösen Umständen verschwindet. Bald darauf entdeckt Sara unter ihrem Haus ein ausserirdisches Objekt und geht dem Rätsel gemeinsam mit ihren Kindern auf den Grund.
Jetzt hat Netflix selbst erstmals Stellung zu dem «Mothership»-Fall genommen. Auf einer Presseveranstaltung äusserte sich Netflix-Content-Chef Bela Bajaria zu den brisanten Berichten. Es gibt leider keine guten Nachrichten.
Bei der Produktion des Films hatte es schwerwiegende Hindernisse gegeben. Dies bestätigte Bela Bajaria auf der Veranstaltung, wie Entertainment Weekly berichtet. So etwas «passiert nicht sehr oft, es ist sehr selten», sagte Bajaria. Aber:
Offizielle Details zu den «Produktionsproblemen» gibt es immer noch nicht. Hollywood-Insider Jeff Sneider hatte von «umfangreichen Nachdrehs» berichtet. Das Problem dabei: Die Dreharbeiten zu «Mothership» starteten vor über zwei Jahren. Die Kinder-Darsteller des Films sind in diesem Zeitraum älter geworden und haben sich erkennbar verändert. Diese Schauspieler hätten digital verjüngt werden müssen – ein kostspieliges Unterfangen.
Wohl vor allem aus diesen Gründen gab Netflix das «Mothership»-Projekt auf den letzten Metern auf. Wobei der Hinweis auf die «kreativen Probleme» auch Fragen zur grundsätzlichen Qualität des Films aufwirft, die womöglich zum nun endgültigen Schritt beitrugen.
Die Faktoren waren insgesamt mehr als ungünstig. Das ändert aber nichts an der Härte der Entscheidung, einen fast fertigen Film nicht zu veröffentlichen. Zumal Netflix auch ohne die Fertigstellung natürlich viel Geld mit «Mothership» verbrannt hat. Eine Sci-Fi-Produktion mit einer prominenten Schauspielerin wie Halle Berry kostet zwischen 50 und 80 Millionen US-Dollar.
Gerade bei Filmschaffenden hinterlässt ein derartiges Vorgehen, das Kostenminimierung über künstlerische Ziele stellt, wohl tiefe Spuren. Bela Bajaria versicherte wahrscheinlich auch deshalb: «Alle hatten das Gefühl, dass es das Richtige war, ihn nicht zu machen und irgendwann gemeinsam etwas anderes zu machen.»
Hätte man problemlos in den Plot integrieren können - jeder weiss, dass man beim Kontakt mit Aliens viel schneller altert.