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Jean-Marc Vallée, der Regisseur von «Big Little Lies» ist tot

Jean-Marc Vallée
Jean-Marc Vallée (1963 – 2021).Bild: Imago

Jean-Marc Vallée, der Regisseur von «Dallas Buyers Club» und «Big Little Lies» ist tot

27.12.2021, 10:1527.12.2021, 15:08

Der kanadische Regisseur Jean-Marc Vallée starb am 26. Dezember in seinem Blockhaus in der Nähe von Quebec City. Mehr ist über seinen Tod, der als völliger Schock über seine Familie und über die Film- und Seriengemeinde kam, noch nicht bekannt. Er war erst 58 Jahre alt.

Der 1963 in Montreal geborene Vallée hatte Mitte der 80er-Jahre als Regisseur von Musikvideos angefangen, Mitte der 90er wandte er sich Spielfilmen zu. Sein Durchbruch war 2005 «C.R.A.Z.Y.», gefolgt von einem Biopic über Queen Victoria («The Young Victoria» mit Emily Blunt) und gekrönt vom Aids-Epos «Dallas Buyers Club», das ihm eine Oscar-Nominierung und seinen Darstellern Matthew McConaughey und Jared Leto je einen Oscar einbrachte.

Jean-Marc Vallée
Jared Leto und Matthew McConaughey in «Dallas Buyers Club».Bild: Imago

Reese Witherspoon bewies für ihn in «Wild», dass sie auch ein Gespür fürs Wandern hat, und an ihrer Seite wechselte er ins Serienfach und führte Regie bei der ganzen ersten Staffel der von Witherspoon und Nicole Kidman produzierten HBO-Serie «Big Little Lies». Niemand setzte die schweren Sorgen und Neurosen reicher Leute so liebevoll ästhetisch und zugleich ätzend in Szene wie er.

Jean-Marc Vallée
Reese Witherspoon und ihr Regisseur Jean-Marc Vallée beim Dreh zu «Wild».Bild: Imago

Meryl Streep, Alexander Skarsgaard, Laura Dern, Zoë Kravitz und Shailene Woodley vervollständigten das höchstkarätige Ensemble und die erste Staffel von «Big Little Lies» gewann 8 Emmys und 4 Golden Globes.

Jean-Marc Vallée
Diese Damen haben Vallée zu ihrem Regisseur gewählt: Shailene Woodley, Zoë Kravitz, Laura Dern, Reese Witherspoon, Meryl Streep und Nicole Kidman (von links).Bild: Imago

Auch «Sharp Objects», die Miniserie nach dem gleichnamigen Thriller von Gillian Flynn mit Amy Adams wurde eine HBO-Perle, filmisch experimenteller und weniger soapig als «Big Little Lies», ein psychotisches Fest um eine Familie, die über einem kaputten Provinzkaff thront und dieses, aber auch sich selbst, terrorisiert.

Sharp Objects
Sie wird schaurige Dinge herausfinden: Amy Adams in «Sharp Objects».Bild: Blumhouse Productions

«Jean-Marc Vallée war ein brillanter, leidenschaftlich engagierter Filmemacher, dessen wahrhaft phänomenale Begabung jede Szene mit einer zutiefst packenden, emotionalen Wahrheit durchdrungen hat», meldet HBO. «Er war auch ein äusserst fürsorglicher Mann, der für die Schauspielerinnen und Schauspieler, mit denen er arbeitete, alles gab. Wir sind schockiert über die Nachricht von seinem plötzlichen Tod und unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seinen Söhnen Alex und Émile, seiner grossen Familie und seinem langjährigen Produktionspartner Nathan Ross.»

Vor ein paar Jahren wurde Vallée gefragt, was er an Hollywood am meisten liebe. «Den Traum», sagte er. «Träume können wahr werden. Ich lebe meinen in diesem Moment.»

(sme)

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4 Kommentare
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«You are the vibrator!»
Ich war mit Gina beim Soundhealing und sollte dort «level up» meine Sexualität. Hat jetzt nicht komplett funktioniert.
Gen Z Gina wollte ja mein Herzchakra öffnen, Potenzial unleashen, Blockaden releasen, es wird viel mit Anglizismen gearbeitet in dieser Generation, was ich überhaupt nicht kritisieren will, denn nichts macht älter, als wenn man sich darüber aufregt, wenn Leute englische Wörter verwenden. Es ist die totale Boomer-Entlarvung. Das und wenn man in Capslock oder mit vielen Ausrufezeichen schreibt. Beides erzählt viel über das Alter der Person, die so schreibt. Aber Anglizismen-Hate ist noch schlimmer und deshalb lasse ich das hier.
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