In wenigen Tagen startet in Deutschland der neue Animationsstreifen aus dem Hause Disney: «Lightyear». In anderen Ländern hingegen kommen die Zuschauer nicht in diesen Genuss. Was steckt dahinter?
14.06.2022, 07:3914.06.2022, 07:39
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Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und andere arabische Länder haben Disneys neuen Animationsfilm «Lightyear» aus ihren Kinos verbannt. Der Film verstosse gegen «die Standards des Landes für Medieninhalte», teilt unter anderem die Medienaufsicht der Emirate am Montag auf Twitter mit. Worin der Verstoss besteht, geht aus der Meldung nicht hervor.

Hauptfigur Buzz Lightyear im Gespräch mit Alisha Hawthorne.Bild: keystone
In dem «Toy Story»-Ableger küssen sich zwei weibliche Charaktere. Nun wird in verschiedenen Medienberichten vermutet, dass das Verbot des Films auf diese lesbische Szene zurückzuführen ist. Auf die Bitte um Erklärung reagiert die Behörde allerdings zunächst nicht.
Wirbel um Kussszene begann schon in Produktionsphase
Der Film soll am Donnerstag weltweit in die Kinos kommen, auch in Deutschland startet der Film am 16. Juni. Wie unter anderem das US-Magazin «Variety» berichtet, sorgt die erwähnte Szene schon seit Längerem für Diskussionen. Demnach sei der lesbische Kuss von Disney zunächst aus dem Film herausgeschnitten worden. Mitarbeiter legten daraufhin Protest ein und machten sich für die Szene stark. Am Ende konnte sich das verantwortliche Animationsstudio Pixar, welches seit 2006 zu Disney gehört, durchsetzen – und den offenbar umstrittenen Kuss wieder einfügen.

Chris Evans gibt Buzz Lightyear seine Stimme.Bild: keystone
Kurios ist das Verbot des Films aber allemal. So hatten unter anderem die Vereinigten Arabischen Emirate noch vor einem halben Jahr verkündet, internationale Kinofilme künftig nicht mehr zensieren zu wollen. Stattdessen sollte für bestimmte Erwachsenenfilme eine Mindestaltersbeschränkung von 21 Jahren eingeführt werden. Dennoch wurde «Lightyear» nun ganz verboten.
Quellen:
((sow,dpa,t-online ))
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