1993 begann die Fernsehkarriere von Mirco Nontschew bei «RTL Samstag Nacht». Hugo Egon Balder entdeckte den gelernten Mechaniker und passionierten Beatboxer und Breakdancer und nahm ihn als erstes Ensemblemitglied für die Unterhaltungsshow auf.
Zusammen mit Esther Schweins, Stefan Jürgens, Tanja Schumann, Olli Dittrich und Wigald Boning wurde Nontschew zum gefeierten Comedystar. Die Truppe brachte etliche Sketche zum Besten.
Besonders beliebt waren zum Beispiel die Sketche von Nontschew und Jürgens. Die beiden traten als wiederkehrendes Duo auf. Jürgens war stets der Überlegene, der dem dümmlichen Nontschew simple Sachverhalte erklärte. So zum Beispiel auch die Zeitumstellung. Aber schau doch gern selbst.
Auch im Zusammenspiel mit Schweins brachte Nontschew die Zuschauer zum Lachen. Die beiden harmonierten perfekt zusammen vor der Kamera, aber auch dahinter. Das beweisen Outtakes, die bei «RTL Samstag Nacht» gezeigt wurden. Schweins nahm übrigens mit einem rührenden Video und emotionalen Worten gerade erst Abschied von ihrem Weggefährten.
Alleine konnte Nontschew ebenfalls brillieren. Als erfolgloser Zauberer verpackte er so viele Blödeleien, dass selbst das Studiopublikum so manches Mal nicht hinterherkam.
Nicht nur bei «RTL Samstag Nacht» überzeugte der Berliner. Auch nachdem das Format pausierte, war Nontschew zunächst präsent. Unvergessen bleibt zum Beispiel sein Auftritt in der Talkshow von Harald Schmidt . Auf Bitten des Gastgebers vertonte der Comedian ein U-Boot-Fadenkreuz und begeisterte vor allem mit seiner spontanen Situationskomik.
Die Königsdisziplin von Nontschew war ganz klar sein Gesicht. Mit seiner Gestik und Mimik fuhr er Höchstgeschwindigkeit. Auch in der RTL-Show «Frei Schnauze», die damals noch von Dirk Bach moderiert wurde, zeigte er sein Können. Dort musste er spontan ein Gespräch zwischen Oliver Welke und Barbara Schöneberger in Gebärdensprache übersetzen.
Auch als Schauspieler trat Nontschew immer wieder in Erscheinung. In Otto Waalkes Streifen «7 Zwerge – Männer allein im Wald» spielte er grandios einen Kammerjäger.
Mirco Nontschew wurde am Freitag leblos in seiner Wohnung aufgefunden. Die Polizei ermittelt derzeit noch die Todesursache, eine Obduktion wurde veranlasst. Die Behörden gehen aktuell weder von Fremdverschulden noch von Suizid aus.
(saw/JaH/t-online)
Ich mochte ihn im Großen und Ganzen. Immer ein bisschen over the top, sehr körperlich, sicher nicht jedermanns Sache, dennoch ein guter Typ.
Er war ein absolutes Naturtalent und hat nie die Anerkennung und den Erfolg gefunden, den er eigentlich verdient gehabt hätte.