Kevin Costner ist einer der grössten Stars Hollywoods. Seinen internationalen Durchbruch feierte er im Jahr 1987 an der Seite von Robert De Niro und Sean Connery in «Die Unsterblichen». Seither ist er aus der Schauspielbranche nicht mehr wegzudenken, arbeitet inzwischen auch hinter der Kamera. In der jüngst erschienenen Western-Reihe «Horizon» fungiert er als Regisseur, Produzent, Co-Autor und Hauptdarsteller.
Doch ist es genau diese Produktion, die ihm nun ernstzunehmende Anschuldigungen beschert. So soll es während des Drehs der Fortsetzung zu einem Zwischenfall am Set gekommen sein. Eine Stunt-Darstellerin soll Kevin Costner sogar bereits verklagt haben.
Im vergangenen Sommer erschien der erste Teil des Western, dessen Idee dem 70-Jährigen laut eigener Aussage schon in den 1980er Jahren gekommen war. Die Veröffentlichung von «Horizon 2» war schliesslich für den 3. April angesetzt, nachdem man diese aufgrund der schlechten Einspielergebnisse zuvor rund fünf Monate nach hinten verschoben hatte.
Doch hierzulande platzte auch dieser Kinostart. Bis heute ist ungewiss, wann es die Fortsetzung auf die deutschen Leinwände schaffen wird. Wobei die negativen Schlagzeilen um den Costner-Film damit noch kein Ende nehmen. Denn nun gerät der Schauspieler selbst in den Fokus.
Laut «The Hollywood Reporter» soll er aktuell von einer Stunt-Darstellerin verklagt werden. Der Grund: eine angeblich nicht im Drehbuch vorgesehene Vergewaltigungsszene. In der Klage wirft Devyn LaBell dem Schauspieler vor, dieser habe sie ohne ordnungsgemässe Ankündigung des Drehs der intimen Szene ausgesetzt.
Dabei hätte man weder auf ihre Zustimmung noch die Anwesenheit eines vertraglich vorgeschriebenen Intimitätskoordinators gewartet. LaBell war das Stuntdouble von Ella Hunt, die in den «Horizon»-Filmen die Rolle der Juliette spielte.
Weiter heisst es, Kevin Costner habe die Szene, in der Hunts Figur vergewaltigt wird, improvisiert. Die Stunt-Frau verklagt die Produktionsfirmen und Costner daher nun angeblich wegen sexueller Diskriminierung, Belästigung und Schaffung eines feindseligen Arbeitsumfelds.
Darüber hinaus heisst es in der Klage, LaBell sei Vergeltungsmassnahmen ausgesetzt gewesen, nachdem sie den Vorfall gemeldet hatte. Weitere Einsätze an der «Horizon»-Reihe seien seither ausgeblieben und auch seitens des Stuntkoordinators, der sie ursprünglich für den Film engagiert hatte, herrsche Funkstille.
«An diesem Tag war ich schutzlos und zutiefst betrogen von einem System, das Sicherheit und Professionalität versprach», erklärt LaBell im Gespräch mit «The Hollywood Reporter» und ergänzt: «Was mir passiert ist, hat mein Vertrauen erschüttert und meine Art, mich in dieser Branche zu bewegen, für immer verändert.»
Gegenüber «Rolling Stone» bewertet Marty Singer, Costners Anwalt, die Klage jedoch als «absolut unbegründet». So sprechen die Fakten in diesem Fall für sich. Weiter heisst es: «[Costner] möchte immer sicherstellen, dass sich alle bei der Arbeit an seinen Filmen wohlfühlen. Er nimmt die Sicherheit am Set sehr ernst.»
Costners Durchbruchfilm von 1987 heisst „Die Unbestechlichen“ (The Untouchables) und nicht die Unsterblichen.