Ich war im Internet unterwegs und sah, dass eine Band namens Ducks on Drugs ein neues Album mit dem Titel «Stabil Labil» rausbringt. Und bei den Worten «stabil labil» wie auch bei «Enten auf Drogen» musste ich an, ähm, man möge mich dafür jetzt nicht schittstürmen, okay, ich sags einfach, ich musste an Mia denken. Nicht wegen dem Wort «Drugs», ich glaube, Mia nimmt keine, aber wegen all der andern Worte. Mia, liebes Kind, du bist eine derart hübsche junge Frau, quasi eine darke zarte Antilope (und das ist jetzt echt nicht sexistisch gemeint, sondern nur NEIDISCH) – aber diese Lippen! Ich werds nie kapieren.
Was ich hingegen kapiere, ist eine gewisse anhaltende Labilität der Laune, die sich in der Verweigerung sportlicher Aufgaben Luft macht. Ich verstehe, dass Mia nicht von einem Felsen springen oder über eine doofe Gummiskulptur balancieren will, die nur dazu da ist, damit man ins Wasser fällt. Das Salzwasser tut den Haaren nicht gut und dem Make-up auch nicht und Sport ist einfach nicht ladylike. Oder gerade doch? Hm.
Und so macht er ein Problemgespräch mit Mia und fragt sie rundheraus, ob sie zu eitel oder sich zu schade sei, um sich dem Kollektivzwang seiner Challenges zu fügen. Ihr wisst schon, was er sich so denkt: Die Frau strengt sich zu wenig an, also ist sie auch zu wenig an mir interessiert. Engagement gleich Interesse gleich Sich-Verliebens-Wahrscheinlichkeit.
Sich-Verliebens-Wahrscheinlichkeit ... sorry, eine ganz blöde Wortschöpfung. Einerseits. Andererseits ist Sprache ja auch so dehnbar wie Haar verlängerbar. Beides war Thema in Francescas genüsslichem Ausruf «Ich bin extrem gschpannt, wessens Extensions hüt Abig flüged». «Wessens». Geil. Nie gehört. Aber ich bin ja auch immer noch dabei, mich daran zu gewöhnen, dass der Mundart-Plural von Frau jetzt «Frauene» ist. Frauene, Mannene, Rosene, Rennene, Pennene ... Mit «wessens» war natürlich Arzthelferin und Erotik-Tattoo-Model Angie vs. Medien-Phänomen Mia gemeint.
Weshalb Angie also geradesogut behaupten könnte, sie sei das Original. Obwohl, kommts darauf an? Nein. Irgendwie nicht. Denn erstens kickt Alan die widerspenstige Mia, die sagt, sie hasse Boote und das Meer (wieso macht sie dann in einer Sendung mit, bei der klar ist, dass Boote und Meer so unverzichtbar sind wie die omnipräsenten Früchteteller?), ungerührt aus dem Strauss seiner Rosenträgerinnen. Und das, obwohl Angie sagt, Mia habe mit ihm wahrscheinlich unvorstellbar nahe gehende Dinge getrieben, als sie zu dritt in seinem Bett lagen!
Zweitens sieht er gerade eh nur noch blau. Xenia-blau. So sehr nämlich, dass er zur ehemaligen Schweizer Vize-Meisterin im Eiskunstlauf sagt: «Ich würd mich sehr freue, wenn du hüt da würdsch bliibe.» Also hüt znacht. Also die ganze Nacht.
Echt jetzt? Ja! Denn da ist so ein Reiz! Einerseits sagt Xenia bei der «Was ich beim Sex mag»-Gesprächsrunde, dass sie es liebt, wenn der Mann die Kontrolle übernimmt. Andererseits kriecht sie Alan einfach nicht in den Arsch. Beziehungsweise hängt sich – in ihren Worten – nicht an seinen Arsch, als wäre er ein Knochen und sie ein Hündchen.
Überhaupt ist sie in allem recht schroff und frech und anders. Weder hat sie eine komplizierte Krankheit, noch sind ihre Eltern tot oder geschieden, Kinder will sie nur vielleicht und beziehungstraumatisiert ist sie auch nicht.
Und weil Xenias Normalität unter den Extremsportlerinnen der Aufmerksamkeitsökonomie schon fast ausserirdisch anmutet, verfällt Alan ihr verständlicherweise.
Und sonst? Angie und Mia werfen sich gegenseitig «Fakeness» vor. Veronika fantasiert von Männer-Füdli und scharfen Würsten und würde Alan gern als Grillspiess serviert kriegen. Anna durfte mal wieder nichts machen und an keiner Challenge teilnehmen und wird abserviert.
Sanja und Francesca skydiven mit Alan, der sich nicht mehr einkriegt. Nur den ersten Orgasmus habe er vergleichbar geil gefunden, entnehmen wir seinen entfesselten Schreien. Sanja erkennt, dass Francesca besser zu Alan passt als sie. Auch, weil Alan und Francesca gern in den Ausgang gehen und sie lieber mit ihrem Kind zuhause ist und was im Garten macht. Sanja entscheidet sich, zu gehen.
Und etwas wehmütig nehmen wir von ihr Abschied und rufen ihr nach: Adieu, schöne Gabelstaplerfahrerin, staple nicht zu tief im Leben, aber auch nicht zu hoch, und wer weiss, vielleicht wird dich die Liebe in deinem Garten erwarten!
könntest du vielleicht auch mal das Wort zu Sonntag kommentieren oder Sternstunde sowiesowas... - macht richtig Spass so - you made my day