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12 Tipps fürs Studium: Das raten dir Ex-Studenten zum Studienbeginn

Wir wären froh gewesen, hätten wir sie früher gewusst: 12 Tipps zu deinem Studium

27.09.2022, 11:0827.09.2022, 12:54
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Ist es wieder Mitte September in der Schweiz, bedeutet das für Tausende junge (oder auch nicht mehr so junge) Menschen: Semesterbeginn! Mit ihm kommen anstrengende Lernphasen und Schweissausbrüche, aber auch spannende Diskussionen, Partys und lange Abende in den Bibliotheken.

Damit du dir einige Unannehmlichkeiten ersparen kannst, kommen hier wertvolle Tipps für deinen Alltag als Student oder Studentin – von Ex-Studis an alle Neo-Studis.

Fang. Früh. Genug. Mit Lernen. An.

Schon klar, das weiss jede und jeder. Man nimmt sich das natürlich auch jedes Semester aufs Neue vor. Und scheitert am Ende trotzdem meistens. Daher unser Tipp:

Lara Knuchel, Redaktorin SEO: Versuch, möglichst unverkrampft anzufangen. Wenn du Mühe damit hast, mit dem Lernen zu beginnen, mach es so: Iss an einem vorlesungsfreien Tag Anfang Semester gemütlich dein Frühstück, mach deine Yoga-Session oder deine Jogging-Runde. Dann packst du deine Sachen und gehst an einen ruhigen Ort, zum Beispiel in eine schöne Bibliothek.

Überleg noch gar nicht, was du dort tun willst – nimm dir nicht zu viel vor! An einem gemütlichen Ort angekommen, packst du einfach ganz ungezwungen deine Unterlagen aus und beginnst damit, sie durchzulesen in deinem Tempo. Am besten, du beginnst mit dieser Routine früh im Semester. Danach kannst du sie von Woche zu Woche intensivieren: lesen, zusammenfassen, googeln, etc. So weckst du nämlich dein (echtes) Interesse am Studium, weil du noch nicht unter Druck stehst – und das Lernen hoffentlich positiv und nicht mit Stress assoziierst.

Das willst du nämlich verhindern

Prokrastinieren
Bild: imgur

Organisiere dein Studium

Lies die Prüfungsordnung möglichst früh, am besten mehrmals und gründlich durch! So können dir keine ECTS-Punkte durch die Lappen gehen und du weisst genau, was dir für das Studium noch fehlt. Überlege dir ausserdem so früh wie möglich, welche Kurse du belegen willst, und mache dir einen Stundenplan.

Uni-Leben Tipps: Mach dir einen Plan!
- Hast du einen Plan? - Ich habe noch nicht mal einen «Pla».Bild: universitystudent.org

Schreib dir wichtige Termine von Anfang an in die Agenda – vor allem die Prüfungs- und Anmeldetermine. Ein gewisses Mindestmass an Organisation ist auch im sonst eher freien Uni-Leben unabdinglich und es macht dir mit geringem Aufwand das Studium leichter und deinen Kopf freier.

Anna Böhler, Redaktorin SEO: Führe eine Uni-Agenda! Ich habe mir fürs Studium extra eine separate Agenda gekauft und dort alle Prüfungen, Deadlines und wichtigen Vorlesungen eingetragen. Wenn ich diese im Kalender meines Handys gespeichert hätte, wären die Termine untergegangen – so hatte ich jedoch immer einen Überblick über die kommenden Wochen und wusste, was ich alles vorbereiten muss.

Lernt gemeinsam

Das heisst nicht, dass man in der Gruppe lernen muss. Viele sind effizienter, wenn sie alleine «im Tunnel» arbeiten können. Aber:

Sina Alpiger, Videoredaktorin: Geteiltes Leid ist halbes Leid – verabrede dich zum Lernen. Mit den richtigen Menschen können die Tage in der Bibliothek sogar Spass machen.

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Bild: giphy

Lerntechniken sind individuell

Gib dir also die Zeit, deine eigene Technik zu finden – gut möglich, dass das mehr als ein Semester benötigt! Achte auf dich, ob du eher der visuelle (dann solltest du viel lesen), der auditive (dann solltest du den Stoff auch hören) oder der kommunikative (dann solltest du darüber diskutieren) Typ bist. Ausserdem:

Adrian Bürgler, Sportredaktor: Scheiss auf Tageszeiten. Ok, dieser Tipp geht natürlich nur, wenn du abgesehen vom Lernen keine grossen Fixpunkte wie eine Arbeitsstelle in deinem Tagesablauf hast. Aber Fakt ist: Nicht alle Menschen funktionieren zu den gleichen Tageszeiten am besten. Du bist ein Nachtmensch? Dann lerne auch dann. Am frühen Morgen ist deine Motivation am grössten? Dann ab in die Bücher mit der Nase. Du wirst feststellen, dass alles viel effizienter ist.

Me all day vs. Me at night – Meme
Bild: ahseeit.com

Lies deine Uni-Mails

Und zwar gründlich. Dort findest du alles, was du wirklich wissen musst. Du willst nicht die Person sein, die sich nicht eingetragen, nicht angemeldet hat, nicht dort war, wo sie hätte sein müssen, einen Abgabetermin verpasst oder am Ende die Prüfung nicht schreiben kann.

Meme Uni-Leben: Deadline yesterday
Bild: ahseeit.com

Mach Pausen beim Lernen

Mute dir nicht zu viel zu, deine Augen und du werden auch mal müde. Und am besten machst du eingeplante Pausen, bevor die Müdigkeit dich einholt.

Mehr über die «Pomodoro-Technik» erfährst du hier.
Mehr über die «Pomodoro-Technik» erfährst du hier.

Nimm dir eine einzige bestimmte Aufgabe vor. Arbeite 25 Minuten lang konzentriert daran und mach dann fünf Minuten Pause. Hol dir etwas zu trinken, lauf ein bisschen herum, streck dich. Danach machst du alle 1,5 Stunden 20 Minuten Pause.

GEH HIN!

Auch wenn es Podcasts gibt oder du die Zusammenfassungen eines Kollegen abschreiben darfst: Geh in die Vorlesungen. Und zwar aus drei Gründen: Erstens könnte es sehr gut sein, dass die Professorin zwischen den Zeilen oder auch explizit bekannt gibt, was prüfungsrelevant ist. Zweitens: Prüfungsstoff prägt sich einfach besser ein, wenn man ihn mittels verschiedener Sinneskanäle aufgenommen hat – wenn man ihn also schon gehört, gesehen, gelesen, geschrieben hat. Und drittens: Die Vorlesungen können dir eine wichtige Struktur geben – gerade wenn du Mühe hast mit Selbstkontrolle oder Prokrastination.

☝️ Also nicht so:

Meme Universität/Studieren: When the professor says attendance won't affect your grade
Wenn der Professor sagt, dass Anwesenheit die Endnote nicht beeinflusst.Bild: imgur

Sorge für die richtige Lernstimmung

Hier ein Beispiel, das gut funktionieren könnte:

>> Öffne folgende Seite (Ton anmachen!)

>> Öffne auch diese Seite (Ton anmachen!)

>> Und diese Seite brauchst du auch (Ja, auch hier: Ton anmachen!)

Oder willst du lieber in einem Café sitzen? >> Hier entlang (auch als regnerisches Café erhältlich)

Abstrahieren bedeutet verstehen

Lucas Zollinger, Videoredaktor: Bei mir hat das Lernen immer so am besten funktioniert: Ich habe den grob zusammengefassten Stoff aus der Vorlesung nochmal weiter zusammengefasst, sodass es auf Karteichärtli gepasst hat (von Hand geschrieben). Da muss man nämlich so viel abstrahieren, dass wirklich nur noch die Essenz übrig bleibt. Und damit man das schafft, muss man sich so mit dem Stoff beschäftigen, dass man ihn auch versteht. Nachdem man die Karteichärtli geschrieben hat, muss man sie eigentlich gar nicht mehr wirklich lernen – man hat sich dann schon so damit auseinandergesetzt, dass man alles weiss.

Wie du es nicht machen solltest

Tipps fürs Uni-Leben: Karteikärtchen schreiben

Nutze die Uni-Angebote

Aus einem einfachen Grund: Nie mehr werden Sportangebote, Sprachkurse oder andere Gspässe wieder so billig sein! Profitiere davon. Und: Wenn du noch nicht so integriert bist, sind das perfekte Gelegenheiten, um deine Mitstudierenden kennenzulernen.

Leo Helfenberger, Redaktor SEO: Die Uni-Angebote sollte man gleich vom ersten Semester an nutzen. Wo kann man gratis Italienisch lernen? Oder Programmieren? Oder einen Segel-Ausflug auf den See machen? Leider habe ich die Fülle der Angebote erst gegen Ende meiner Studienzeit entdeckt, dann aber umso umfänglicher in Anspruch genommen.

Belohne dich beim Lernen

Setze dir nicht zu hohe Ziele. Und überleg dir, was du nach geschafften Zwischenzielen tun könntest. Wenn du dann noch Punkt 1 im Mindestmass einhältst, kannst und solltest du dir das leisten.

Universität, Lernen, Tipps und Tricks
Ich, wie ich mich selbst belohne, nachdem ich meinen Laptop und die richtigen PowerPoint-Slides geöffnet und meine Notizen schön arrangiert habe.Bild: essex blogs

Geniess dein Studium

Nicht wenige sagen, dass die Uni-Zeit zur besten Zeit ihres Lebens gehörte. Niemals vorher oder nachher bist du so frei und flexibel. Sei dir dessen bewusst und geniesse deine freie Zeit: Unternimm Dinge, für die du später in deinem Leben wohl weniger Zeit hast. Tu das am besten unter der Woche – weil es wenige Leute hat.

Und das Wichtigste: Wenn du dich dafür entscheidest, etwas zu unternehmen, dann mach es bewusst und versuche, nicht ans Lernen zu denken. Allgemein fährst du am besten, wenn du Lernen und Freizeit klar trennst. Finde einen Lern-Ort, der nicht mit deinem Freizeit-Ort kollidiert (lerne also am besten nicht zu Hause). Und wenn du diesen verlässt, geniesse deine Freizeit! Mach Sport, geh jassen, triff deine Freunde oder mach Party – später hast du weniger Zeit dafür!

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Hast du weitere Tipps rund ums Studium? Kennst du geniale Plattformen oder die besten Lerntechniken? Schreib es uns in die Kommentare!
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36 Kommentare
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International anerkannter Experte für ALLES
27.09.2022 13:10registriert Juli 2021
80% davon gilt auch für eine Lehre...
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Amadeus
27.09.2022 14:51registriert September 2015
Sehr gute Tipps. Hier noch ein paar Ergänzugen/Anmerkungen von der Professoren-Seite

JA! GEH ZUR VORLESUNG. Da kannst du mir nämlich auch direkt Fragen stellen statt mir um 3 Uhr morgens eine Email zu senden.
Lies die Prüfungsfrage genau durch und beantworte sie.
Lade deine Essays vor der Deadline hoch (und am besten nicht in letzter Minute)
Bitte melde dich, wenn du ein Problem/Frage/Kritik hast. Ich bin nicht unfehlbar und beisse nicht. Je mehr Feedback, desto besser. Und je eher du dich meldest, desto eher können wir Probleme lösen
Ja. Geniesse dein Studium. Es wird nicht besser danach.
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wydy
27.09.2022 11:46registriert Februar 2016
Der beste Tipp ist wohl, lerne deine Dozenten und ihre eigenheiten kennen. Vor allem im Zusammenhang mit den Prüfungen. Es gibt Dozenten, welche mehr Wert auf Wissensfragen und Buzzwords legen und dann gibt es Dozenten, welche mehr auf Inhalt und Verständnis legen. Haben die Prüfungen offene Fragen? Multiple Choice Fragen? Stellt der Dozent gerne Fangfragen? Sind die Dozenten faul und benutzen seit 10 Jahren dieselbe Prüfung? Die meisten Dozenten beantworten solche Fragen oftmals an der letzten Schulstunde. Diese unbedingt besuchen.
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