«Mad Men» mag einen nostalgisch stimmen, aber das Rauchverbot in Flugzeugen ist schon eine gute Sache. Seit bald 20 Jahren ist es in Kraft, doch noch heute weisen Crews auf jedem Flug darauf hin. Hinzu kommen allgegenwärtige Verbotszeichen ...
... über jedem Sitz ...
... an jeder WC-Tür ...
... und auf jedem WC-Abfalleimer.
Umso verwirrender: In jeder Toilette hat es ebenfalls einen Aschenbecher. Es handelt sich nicht um alte Flugzeuge: Jeder neue Airbus und jede neue Boeing wird mit Aschenbechern ausgestattet.
Wozu, wenn Rauchen doch verboten ist?
Weil es das US-Gesetz vorschreibt:
Die Vorschrift basiert auf zwei Annahmen: Trotz des langjährigen Verbots wird es immer einige Unverbesserliche geben, die sich an Bord eines Flugzeugs eine anzünden. In diesem Fall ist es besser, wenn sie den Stummel in einem Aschenbecher entsorgen. Alles andere könnte schlimme Folgen haben.
Annahme 1: Unglaublich, aber wahr. 2010 paffte ein katarischer Diplomat auf dem Flug von Washington nach Denver in der Toilette, ebenso 2007 die Sängerin Amy Winehouse auf dem Flug von London nach Glasgow. Weniger Mühe machte sich im Februar 2013 eine vierköpfige Familie aus Kanada: Die vier rauchten in ihren Sitzen. Das Flugzeug musste auf den Bermudas notlanden, wo sie verhaftet wurden.
Annahme 2: Auch wahr. 1973 brach auf Flug 820 der brasilianischen Airline Varig Feuer aus, weil jemand eine noch brennende Zigarette im Abfalleimer der Toilette entsorgt hatte. Kurz vor Paris versuchten die Piloten eine Notlandung, doch da waren die meisten Insassen schon erstickt.
Daher: Auch wenn es Aschenbecher hat, auch wenn Zigaretten und Streichhölzer legal an Bord genommen werden dürfen, auch wenn die Airlines selbst zollfreie Zigaretten an Bord verkaufen und sie einem Billigflieger sogar fast aufdrängen – Rauchen an Bord gehört der Vergangenheit an.