Zwischen Israel und dem Rest der Welt herrscht normalerweise reger Flugbetrieb. 14.2 Millionen Passagiere nutzten den Internationalen Flughafen Ben Gurion im letzten Jahr, viele davon aus/nach Europa und Nordamerika.
Doch die meisten grossen Airlines fliegen Tel Aviv seit gestern nicht mehr an – ein Raketeneinschlag in der Ortschaft Jahud in der Nähe des Flughafens Ben Gurion liess die US-Luftfahrtbehörde FAA am Dienstag aufschrecken. Auch das M17-Drama dürfte bei diesem Entscheid eine Rolle gespielt haben.
Wer trotzdem reisen will, muss auf eine Airline ausweichen, die Tel Aviv noch anfliegt. Diese Fluggesellschaften dürften sich dieser Tage über die beste Sitzauslastung des Jahres freuen:
Die staatliche israelische Fluggesellschaft El Al muss natürlich weiterfliegen. Sie dürfte viele Passagiere in die/aus den USA erhalten, da alle amerikanischen Carrier ihre Flüge nach Ben Gurion eingestellt haben. El Al bietet derzeit auch den einzigen Direktflug aus der Schweiz nach Israel an. Swiss und Easyjet (von Basel und Genf) fliegen bekanntlich nicht mehr.
Als einzige grosse westliche Airline hält British Airways an seinen Flügen nach Israel fest. Mit seiner Drehscheibe London Heathrow eine offensichtliche Anlaufstelle für gestrandete Reisende, die es eilig haben und die Zusatzkosten nicht scheuen.
Auch die staatliche russische Fluggesellschaft Aeroflot hält an ihren Flügen nach Israel fest. Flug 504, der Mittwoch Morgen in Tel Aviv hätte landen sollen, kehrte allerdings auf halbem Weg nach Moskau zurück. Der nächste Start ist für 15 Uhr Ortszeit vorgesehen.
Wer das Risiko nicht scheut, kann in einer Krisensituation ein Riesengeschäft machen. 1978/1979 während der iranischen Revolution war die Swissair einer der einzigen westlichen Airlines, die noch Linienflüge nach Teheran anbot. So gross war die Nachfrage damals – und zwar in beide Richtungen – dass man das Angebot sogar auf mehrere Flüge täglich ausbaute.