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Nachrichtenagentur AP und «The Sympathizer» gewinnen Pulitzer-Preise

Nachrichtenagentur AP und «The Sympathizer» gewinnen Pulitzer-Preise

18.04.2016, 22:4219.04.2016, 06:22
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Die US-Nachrichtenagentur AP ist für Recherchen zur Fischerei-Industrie in Südostasien mit dem renommierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden. Die über 18 Monate laufende Arbeit von vier AP-Journalisten hatte zur Freilassung von mehr als 2000 Sklaven und zur Festnahme von einem Dutzend Verdächtigen geführt, zudem wurden Schiffsladungen im Wert von Millionen Dollar beschlagnahmt.

Die Gewinnerinnen der AP.
Die Gewinnerinnen der AP.
Bild: Mark Lennihan/AP/KEYSTONE

«Es war ein robustes Jahr für den Journalismus», sagte Mike Pride, Verwalter der Pulitzer-Preise, bei Verkündung der Preisträger am Montag. Auch Journalisten von «Los Angeles Times», «Washington Post», «New York Times», «Boston Globe», «New Yorker» und der «Tampa Bay Times» (Florida) wurden ausgezeichnet.

Die AP-Reporter deckten den Einsatz von Sklaven in der Fischerei auf, folgten den von ihnen gefangenen Waren bis zu bestimmten Händlern und brachten die betroffenen Unternehmen mit ihren Berichten in Bedrängnis. Unter anderem versteckten sich die Journalisten vier Tage in der Ladefläche eines Lastwagens, um die Namen von Schiffen zu notieren, die die Waren an Land brachten.

Pulitzer-Preis für Literatur

Der vietnamesische Autor Viet Thanh Nguyen hat für seinen Spionage-Roman «The Sympathizer» den Pulitzer-Preis für Literatur erhalten. Er erzähle die verschachtelte Geschichte eines Mannes mit zwei Seelen in zwei Ländern, sagte Mike Pride, Verwalter der Pulitzer-Preise, bei Verkündung der Preisträger am Montag.

«The Sympathizer» handelt von einem vietnamesischen General im Vietnamkrieg, der mit seinen Landsleuten ein neues Leben in Los Angeles beginnt, während Saigon im Krieg versinkt. Doch der General steht heimlich in Kontakt mit einem ranghöheren Kommunisten und kehrt später in den Krieg zurück.

Für die USA, wo der Verlauf des Vietnamkriegs meist nur aus amerikanischer Sicht gedeutet wird, sei die Perspektive der Gegenseite eine Bereicherung, schrieb etwa die «New York Times».

Die Pulitzer-Preise feiern dieses Jahr ihr 100. Jubiläum. Derzeit gibt es den Preis in 21 Sparten, darunter auch Schauspiel, Musik und Poesie. 14 Sparten sind journalistischen Arbeiten vorbehalten. (sda/dpa)

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