Der australische TV-Journalist Peter Greste ist auf dem Weg in sein Heimatland: Ägypten hat den «Al-Jazeera»-Reporter aus der Haft entlassen. Greste solle den Rest seiner siebenjährigen Haftstrafe in Australien absitzen, sagte ein Vertreter des Innenministeriums in Kairo am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.
Der Reporter war im Juni vergangenen Jahres gemeinsam mit weiteren «Al-Jazeera»-Mitarbeitern wegen angeblicher Unterstützung der islamistischen Muslimbruderschaft verurteilt worden. Das Urteil war international scharf kritisiert worden.
Greste, sein ägyptisch-kanadischer Kollege Mohamed Fahmi und der ägyptische Reporter Baher Mohamed waren wegen angeblicher falscher Berichterstattung zugunsten der islamistischen Muslimbruderschaft zusammen mit vier weiteren Angeklagten zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden. Im Januar entschied ein Kassationsgericht, der Prozess gegen alle Angeklagten solle neu aufgerollt werden. Laut der Anklage sollen die Reporter heimlich und ohne Akkreditierung gearbeitet haben.
Kairo betrachtet «Al-Jazeera» als Sprachrohr der Regierung in Katar, wo der Sender seinen Sitz hat. Kairo wirft Katar vor, die Muslimbrüder zu unterstützen. Die Bewegung selbst wurde in Ägypten nach dem Sturz des aus der Muslimbruderschaft hervorgegangenen Präsidenten Mohammed Mursi als Terrororganisation eingestuft und verboten. (dhr/sda/afp)