Musig im Pflegidach

Bilder werden zu Musik

Apifera @ Musig im Pfleigdach Muri
bild: marin valentin wolf

Bilder werden zu Musik

Nitai Hershkovits, Amir Bresler, Yonatan Albalak und Yuval Havkin (auch bekannt als Rejoicer) präsentierten am vierten September gemeinsam als «Apifera» ihre aussergewöhnliche Musik bei «Musig im Pflegidach». Die vier Männer aus Israel fesseln die Zuschauerschaft mit ihren experimentellen Songs und ihrer ganz eigenen Perspektive auf die Musik.
15.09.2022, 13:11
Jamie Weibel
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Das Licht geht an und die ersten Töne fallen. Ein einzigartiger Sound macht sich im Raum breit. Apifera schafft aus vier eigenständigen Talenten ein Gesamtbild, welches begeistert. Die Vielfalt der Musik und deren experimentelle Art lassen einen fiebrig auf den nächsten Song warten. Ungewöhnliche Kombinationen erwecken die Musik zum Leben, so scheuen sie sich nicht, ausgefallene Elemente einfliessen zu lassen, seien es ungewöhnliche Riffs oder mystische Töne des Synthesizers. Eben diese sind es, welche die Musik der Multitalente so besonders machen. Sie schaffen Harmonie durch Disharmonie. Das Publikum wird durch eine Achterbahn der Emotionen geführt, wodurch keiner im Raum stillsitzen kann. Alle bewegen den Kopf zur Musik oder wippen mit den Füssen. Doch nicht nur die Zuschauer lassen sich mitreissen, auch die Bandmitglieder selbst versinken in ihren Klängen. Mit gesenkten Köpfen und geschlossenen Augen bewegen sie sich zur Musik.

Hinweis
Der Autor ist Schüler an der Kantonsschule Wohlen. Im Rahmen ihres Deutschunterrichts verfassen die Schülerinnen und Schüler auch Konzertberichte, die in die Note einfliessen.

Unsere Welt durch ihre Augen

«We want to capture the beauty of the natural world in our own way» («Wir wollen die Schönheit der Natur auf unsere eigene Weise einfangen»), so beschreibt Yonatan Albalak, der Bassist der Gruppe, das Konzept von Apifera. Hinter jedem ihrer Songs steckt eine Landschaft, welche sie dem Publikum durch ihre Musik übermitteln möchten. Diese Absicht ist auf der Bühne klar wiederzuerkennen, durch die grosse Verschiedenheit ihrer Tunes wird bei jedem Lied ein neues Bild klar. «Sometimes the pictures are abstract but we also have songs that show a specific place» («manchmal sind die Bilder abstrakt, aber wir haben auch Lieder, bei denen wir einen spezifischen Ort zeigen wollen»), erklärt der 39-jährige weiter. Dem Publikum gefällt diese Idee: «Ich mag, wie sie es schaffen, uns ein Bild zu übermitteln. Die Umsetzung ist toll, ich habe das vorher noch nie so gesehen», erzählt eine begeisterte Zuschauerin. Auch der Name der Band ist Natur-Inspiriert, die Apifera-Blume ist eine Art der Orchidee. Das Natur-Thema ist der Grundstein, auf welchem die Band aufbaut.

Apifera - «Craft With Friends» @ Musig im Pflegidach, Muri

Mehr als nur eine Band

Dass die Bandkollegen eine enge Freundschaft teilen, wird bei ihrem Konzert mehrmals deutlich. Sie performen als ein eingespieltes Team und verstehen sich ohne Worte. Als sie die Bühne verlassen, klopfen sie sich brüderlich auf die Schultern. Bereits vier Jahre machen sie Musik als Apifera, erzählt Yuval Havkin, sie kennen sich jedoch schon länger. Ursprünglich haben sie in verschiedenen Ensembles zusammengespielt, doch diese Kombination habe ihnen am meisten gefallen. «We are best friends» («wir sind beste Freunde»), fügt Albalak hinzu.

Die Musik sei dabei nie zwischen ihre Freundschaft getreten, so spasste Nitai Hershkovits während einer Pause beim Konzert: «We can go throught the process of writing and still be friends» («wir können zusammen Musik schreiben und trotzdem noch Freunde sein»), seine Kollegen lachen und stimmen ihm zu. Dass sie sich widersprechen oder uneinig seien, komme oft vor, doch das ist laut Albalak der beste Teil beim Schreiben von Musik. «If we would never disagree the music would get boring» («wenn wir uns nie widersprechen würden, wäre die Musik ja langweilig»), erzählt er lachend.

Grosse Pläne

Letzten Sonntag erhielten die Zuschauer bereits einen Vorgeschmack auf zukünftige Werke, so performten Apifera Lieder wie «Down the silver lake» als Premiere. Die vier haben vor Kurzem ihr drittes Album fertiggestellt, welches in wenigen Monaten erscheint. Ebenso suchen sie nach einem passenden Orchester, mit dem eine Kollaboration möglich wäre, erwähnt Albalak weiter. Die Zuhörerschaft bei «Musik im Pflegidach» kann es kaum erwarten, mehr von der Band zu hören: «Ich bin gespannt auf die neuen Songs von Apifera, ich bin jedes Mal überrascht, wie talentiert sie sind».

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