Bereits zum dritten Mal spielt Paris Monster in Muri. Die Band verbindet mit diesem Ort ihren Karrierebeginn, da sie vor 12 Jahren im Ochsen aufgetreten war. Nun ist Paris Monster zurück – diesmal im Pflegidach, wo selten solche Musik zu hören ist. Geoff Kraly bediente den Modular Synthesizer und begleitete Josh Dion auf dem Bass, welcher zugleich mit Schlagzeug, Keyboard und Gesang beindruckte. Diese einmalige Zusammensetzung beinhaltet erstaunlich viel Rock und verstärkte Musik.
Das Publikum wartete vor Beginn des Konzerts gespannt auf die Vielen unbekannte Band, welche durch Flyer in der Zeitung angekündigt wurden. Das Interesse war gross, etwas Neues kennenzulernen. Einige Konzertbesucher*innen meinten: «Wir lassen uns einfach überraschen und hoffen, dass es uns gefallen wird». Dies war jedoch nicht bei allen so. Doch nicht alle waren unvorbereitet. Ein Mann aus dem Publikum erklärte Paris Monster zu seiner Lieblingsband. Er verfolge sie bereits seit Beginn ihrer Musikkarriere, kenne die Musiker persönlich und war voller Vorfreude für ihr Konzert. Am Ende beschrieben die Zuschauer*innen das Konzert mit den Worten «lässig», «empfehlenswert» und «einmal etwas Anderes». Einige waren überrascht von der schnellen, energiegeladenen und teils hektischen Musik, mit der sie nicht gerechnet hatten.
Geoff Kraly und Josh Dion lernten sich vor über zwanzig Jahren auf dem College kennen. Auflösungen ihrer damaligen Bands führten dazu, dass sie gemeinsam spielten. Eine eigene Band zu haben, war «nie so geplant», wie Josh Dion ausführte: «Es war der Zufall, der uns auf die Bühne brachte.». Der entscheidende Moment kam, als der Gitarrist ihrer früheren Band vor einem Auftritt kurzfristig ausfiel. Um den Gig zu retten, traten Kraly und Dion zu zweit auf. Josh Dion erzählte, wie sie damals verschiedene Instrumente mitbrachten und improvisierten. Dieser Auftritt war ein Erfolg: Die beiden Musiker erkannten, wie ausgezeichnet sie harmonierten, und beschlossen, weiter zusammenzuarbeiten. Sie begannen zu proben und merkten, wie gut ihre Kompositionen beim Publikum ankamen.
Die Musiker schreiben ihre Lieder zusammen. Während Josh Dion von Funk, Soul und Gospel inspiriert wird, zählen/dienen verschiedene Songwriter und der Rock zu Geoff Kralys Inspiration. Beide verbindet eine grosse Liebe zu Rock und Jazz. Bis jetzt hat Paris Monster zwei Alben herausgebracht. Ihr erstes Album «Lamplight» veröffentlichten sie bereits im Jahr 2019. «Opalesce», das zweite Album, ist erst vor kurzem erschienen. An diesem Abend spielten sie sowohl Lieder von «Lamplight» als auch von «Opalesce». Zudem erklärte Josh Dion, dass sie zwar ihre vorgegebenen Stücke hätten, "wenn jedoch gerade etwas aufkommt, dann gehen wir mit" – sie improvisieren.
Im Pflegidach zeigte sich deutlich, wie energiegeladen ihre Musik live ist. Das Konzert war laut, schnell und voller Spannung. Die Musik nahm den ganzen Raum ein. Die Zuhörer fieberten mit, gewisse wippten im Takt, andere folgten der Musik mit geschlossenen Augen. Zwischen den einzelnen Liedern legten die Musiker nur kurze Pausen ein. Zu Beginn kamen Geoff Kraly und Josh Dion rein und begannen gleich zu spielen. Oftmals hatten die Lieder einen abrupten Anfang. Der Schluss kam ebenso plötzlich und unerwartet. Die Musik ist energiegeladen, aufbrausend und beinhaltet überraschend viel Rock. Der Rhythmus ist durchgehend gut spürbar. Wenn Paris Monster spielt, entsteht das Gefühl, Josh Dion hätte mit seinem Gesang etwas Dringendes zu erzählen. Dies weckt die Neugier auf die Geschichten, die sich hinter den Stücken verbergen. Die spannungsgeladene Atmosphäre ist deutlich spürbar. Bedauerlicherweise gerät Kraly durch Dions Auftritt mehrmals in den Hintergrund.