Das Jazztrio sei schon früher im Pflegidach aufgetreten und stehe schon länger in Verbindung mit Stephan Diethelm, erzählt der Veranstalter vor dem Konzert. Die Gruppe besteht aus dem Saxophonisten Will Vinson, dem E-Gitarristen Gilad Hekselman und dem Schlagzeuger und Bass-Gitarristen Nate Wood. Mit ihrem ersten Stück «Ministry of Love» (Ministerium der Liebe) von Will strahlen alle drei Musiker grosse Präsenz aus. Virtuose Soli von allen drei Musikern bringen alle zum Staunen und das Publikum klatscht begeistert nach jedem Beitrag.
Es ist das grosse Klangspektrum und der wechselnde Charakter der Stücke, was das Konzert zu einem einmaligen Erlebnis gemacht hat. Zudem waren interessante Sound Effekte zu hören, die Vinson an einem Keyboard dazu gespielt hat. Wills Stück «Olive Tree» (Olivenbaum) hatte insbesondere eine einzigartige Wirkung durch die sanften der sanften, luftigen Saxophonklänge und die/der zarte E-Gitarrenmelodie im hohen Tonregister. «Nate Wood ist einfach eine Sensation», berichtet ein Gast nach dem Konzert. Mit allen Händen und Füssen ist er in seinem Element und bringt jeden Klang perfekt heraus. Die Leidenschaft an der Musik ist sehr stark zum Ausdruck gekommen. An instrumentalem Niveau ist das Trio nicht zu übertreffen.
In der Grossstadt New York fanden sich Will, Gilad und Antonio Sanchez und sie teilten ihre Begeisterung für Musik und begannen ihre Richtung zu finden. Erst später trat Nate Wood in die Band ein und sprang für Antonio Sanchez ein für das Konzert in Muri. Bei der Namensgebung der Band inspirierten sie sich vom Fluss «Rio Grande» zwischen den USA und Mexiko[ und ergänzten ein «T» für den Namen «Trio Grande»]. Ein Fluss könne verschmutzt werden, schnell oder langsam fliessen und man bleibe im «Flow», erzählt Will.
Nach diesem Prinzip komponieren die drei Musiker ihre eigenen Jazz-Werke. Beim Komponieren suchen sie immer nach neuen Klängen und Einflüssen. Das beabsichtigte Ziel sei nämlich, eine Emotion und eine Stimmung zu schaffen, die ohne Worte die Zuhörer*innen berührt. Obwohl alle drei zuerst nichts mit Jazz zu tun hatten, fanden sie das Genre faszinierend. Erst später in der Musikschule wurden sie zur improvisierten Kunst der Musik verführt, oder, wie es Nate ausdrücken würde: «We got brainwashed into playing jazz» (Wir wurden einer Gehirnwäsche unterzogen, die uns zum Jazz verleitet hat).
Bevor das Trio mit dem Stück «Dancing Girls» (Tanzende Mädchen) beginnt, erklärt Will humorvoll, dass das Stück spezifisch auf Leute gerichtet seit, die im Alter zwischen 47-einhalb und 52-einviertel seien. Die genaue Erklärung folgte nicht, aber das Publikum nahm die Aussage mit Humor. Das letzte Stück des Abends, «Urban Myth» von Hekselman, holte das Publikum ab. Gilad hat das Publikum eingeladen, ein paar Phrasen mitzusingen.
Zuerst übten die Zuschauer ein paar Takte des Stücks und danach lief die Musik von allein und erledigte den Rest. Durch das Singen wurde die Musik dem Publikum nähergebracht. Begeistert applaudiert das Publikum nach dem letzten Stück. Als die Musiker für eine letzte Zugabe zur Bühne kommen, ist Gilad erfreut und sagt: «You like us, that’s a relief» (Ihr mögt uns, das ist eine Erleichterung). Zum Schluss geben alle Musiker nochmals ihr Bestes und präsentieren ihre Virtuosität nochmals, um den Abend ausklingen zu lassen.