Lagos/Maiduguri/Damaturi - Nigeria ist zum Ziel mehrerer Anschläge geworden. Zu mindestens drei Explosionen durch Selbstmordattenäter kam es an einem Militärstützpunkt in der nordwestlichen, mehrheitlich christlichen Stadt Biu. Dabei sind nach Angaben von Augenzeugen und dem örtlichen Krankenhaus mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Laut einer Geheimdienstquelle habe die Armee daraufhin 17 Boko-Haram-Kämpfer getötet.
Augenzeuge Auwalu Ibrahim, Angehöriger einer lokalen Pro-Regierungs-Bürgerwehr in Biu, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, vor Ort seien auch Kinder gewesen. Aus Angst vor weiteren Anschlägen seien alle Bürger aufgefordert worden, nach Hause zu gehen, sagte er. In der Stadt ist es schon mehrfach zu Anschlägen durch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram gekommen.
Auch in Okrika, einer Stadt im erdölreichen Süden des Landes, explodierten bei einer Demonstration der sozialdemokratischen Oppositionspartei APC (All Progressives Congress) fünf Sprengsätze. Nach Angaben des Gouverneurs des Bundesstaates River State und laut Augenzeugenberichten sei auf die Kundgebung auch geschossen worden. Mehrere Menschen seien verletzt worden.
Bei einem weiteren Selbstmordanschlag in der nordöstlichen Stadt Potiskum sind zwei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden. Der Attentäter habe sich in einem Restaurant selbst in die Luft gesprengt, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.
In den vergangenen Jahren sind bei Anschlägen auf militärische und zivile Ziele bereits Tausende Menschen ums Leben gekommen. Seit dem Jahr 2009 kämpft die Terrormiliz Boko Haram mit Gewalt für die Errichtung eines islamistisches Staates.
Die Terroristen sind nicht nur eine Gefahr für Afrikas grösste Wirtschaftsmacht, sondern auch für die angrenzenden Staaten. Die Nachbarländern Kamerun, Tschad und Niger haben den Kampf gegen Boko Haram aufgenommen. In Nigers Hauptstadt Niamey demonstrierten Tausende gegen Boko Haram. Unter dem Motto «Boko Haram ist verboten» zog der Protestmarsch durch das Stadtzentrum.
Mit Material von Reuters und dpa.