Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann ist am Montag von allen Ämtern zurückgetreten. Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei SPÖ zog damit die Konsequenzen aus dem mangelnden Rückhalt innerhalb seiner Partei.
«Dieses Land braucht einen Kanzler, wo die Partei voll hinter ihm steht. Die Regierung braucht einen Neustart mit Kraft. Wer diesen Rückhalt nicht hat, kann diese Aufgabe nicht leisten», sagte Faymann zur Begründung. Der 56-Jährige ist seit Anfang Dezember 2008 österreichischer Bundeskanzler.
Österreich habe nach der schwierigen Phase der Finanzkrise im vergangenen Jahr den Flüchtlingsansturm zu bewältigen gehabt, sagte Faymann im Bundeskanzleramt in Wien. Dies habe Österreich gut gemeistert.
Faymann verteidigte erneut das Ende der «Willkommenskultur» und die zunehmend restriktivere Flüchtlingspolitik des Landes. «Es wäre verantwortungslos gewesen, nicht auch eigene Massnahmen zu setzen.»
Der Schritt Faymanns erfolgte nach dem Sieg der rechtspopulistischen FPÖ bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 24. April. Faymann war nach der Niederlage seiner Partei mit Rücktrittsforderungen konfrontiert worden.
Für Montagnachmittag wurde ein vorgezogenes Treffen des SPÖ-Bundesparteivorstandes angekündigt. Dort sollte es um die personelle wie inhaltliche Neugestaltung der Partei gehen. (sda/dpa)