May Myat Noe ist die erste internationale Schönheitskönigin von Myanmar – aber leider dauerte der Traum nur wenige Tage: Wegen Unhöflichkeit und Unehrlichkeit – sie wollte sich einfach nicht «wie eine Lady» benehmen – wurde die Miss Asia Pacific World vom Beauty-Komitee in Seoul unehrenhaft entthront.
Der Titel war weg und kurz nachdem sie davon unterrichtet worden war, war auch Noe verschwunden – mitsamt dem Juwelen-Krönchen im Wert von 100'000 Dollar und den 10'000 Dollar schweren Brustimplantaten, die sie von den Organisatoren geschenkt gekriegt hatte mit dem Befehl: Sie sollte doch bitte damit ins Krankenhaus gehen, um ihrem teeniehaften Aussehen ein bisschen entgegenzuwirken und ihre Chance auf Berühmtheit zu vergrössern.
Warum auch nicht. Schliesslich ist sie ja auch schon 18 Jahre alt.
Nie habe Noe Respekt gegenüber den Organisatoren, dem Direktor oder den Fans walten lassen, und gelogen habe sie auch. Man wartete also nur darauf, dass die Dame ihr Krönchen endlich abgibt. David Kim, der Mediendirektor des Schönheitswettbewerbs, sagte, dass jeder wisse, dass sie nicht mehr Königin ist, «aber sie denkt, dass sie so lange, wie sie die Krone hat, Gewinnerin ist. Mit Nachdruck betonte er noch einmal: «Sie ist es nicht.»
Nun ist die räuberische Schönheit wieder aufgetaucht und hält eine Pressekonferenz in Yangon, Myanmar. In einem Böxlein trägt sie die geforderte Krone mit sich, will sie aber nicht hergeben, solange sich die Organisatoren der Schönheitswahlen nicht bei ihr entschuldigt haben. Sie sei nämlich weder eine Diebin, noch eine Lügnerin.
Sie habe auch die Brustimplantate nicht angenommen, sagte sie laut der South China Morning Post an der Pressekonferenz aus. Sie habe den Flug von Südkorea nach Myanmar gebucht, ohne zu wissen, dass sie bereits wieder entthront worden war.
The Guardian zitiert die Worte der in Ungnade gefallenen Schönheit: «Ich bin nicht einmal stolz auf diese Krone», sagte sie, bevor sie das glitzernde Schmuckstück vor sich auf den Tisch legte. «Ich will keine Krone von einer Organisation, die einen dermassen schlechten Ruf hat. Aber ich werde sie den Koreanern nicht zurückgeben, bevor sie sich nicht entschuldigt haben.» Das seien die Verantwortlichen nicht nur ihr allein schuldig, sondern vor allem ihrem Land, das durch die Anschuldigungen in Verruf geraten sei.
Die «Miss Asia Pacific World»-Organisation, die erst seit vier Jahren besteht, sorgte bereits für Kontroversen.
2011 wurde die Kronanwärterin Venezuelas bereits den zweiten Platz zugewiesen, bevor sie überhaupt die letzte Runde antrat. Und es kam noch dicker: Einige der Bewerberinnen klagten die Organisatoren an, sie hätten den Mädchen angeboten, sie für Sex in die höheren Ränge des Wettbewerbs zu platzieren. Die Polizisten, die mit der Untersuchung des Falles beauftragt wurden, seien bestochen worden. Die ausführlichen Anschuldigungen finden sie in diesem YouTube-Video:
Natürlich leugnete der Direktor David Kim den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen: «Es stimmt nicht, dass die Mädchen mit den Organisatoren geschlafen haben. Die Polizei hat bereits ausgesagt, dass das nur Gerüchte sind. Wir haben alles untersucht. Es waren nur Gerüchte.»
(rof)