Mamma mia, warum erst jetzt?
14.10.2014, 14:0714.10.2014, 17:57
Pizza ist in Italien nicht nur ein Gericht, sondern ein Stück nationaler Kultur. Aus Furcht vor EU-Direktiven und dem Einfluss US-amerikanischer Fast-Food-Giganten wurde eine Kampagne mit dem Ziel gestartet, Pizza zum UNESCO-Weltkulturerbe zu erklären.
Original italienisch: Die Pizza-Kreation «Grande Sud» des Restaurants «La figlia del Presidente» aus Neapel.bild: EPA
30'000 Unterschriften wurden für dieses Anliegen bereits gesammelt. Die Kampagne führt der aus Neapel stammende Ex-Landwirtschaftsminister Alfonso Pecoraro Scanio mit der Unterstützung namhafter Politiker, Künstler und Intellektueller. Zu den Unterstützern gehört auch der Gründer der internationalen «Slowfood»-Bewegung, Carlo Petrini. Die Petition kann auf der Plattform Change.org unterschrieben werden.
Der Amerikaner Patrick Miller bei der Pizza in Salsomaggiore Terme anno 2011.Bild: AP
Der Amerikaner Bradley Johnson bei der Pizza in Parma im Jahr 2013.Bild: AP
Zutaten, Herstellung und Eigenschaften des nationalen Gerichts sollen bis ins kleinste Detail definiert werden, um den Geschmack unverfälscht zu erhalten, verlangen die Initiatoren der Kampagne. Die Pizzaioli drängen auf rein italienische Zutaten. Dabei muss auf die Qualität von Hefe, Tomaten und frischem Mozzarella besonders geachtet werden.
Italien verputzt täglich sieben Millionen Pizzen
Bei genau 450 Grad im Ofen bekommt der Teigfladen seine einzigartige Konsistenz: In der Mitte weich und saftig, an den Rändern knusprig und braun, gerne auch ein bisschen angebrannt. «Der Holzofen ist fundamental», behaupten Mitglieder des Verbandes der neapolitanischen Pizzabäcker.
Falls Sie noch Appetit haben:
Sieben Millionen Pizzen werden jeden Tag in Italien konsumiert, 35'000 Pizzerien gibt es im Land. Vom Milliardengeschäft hängt eine Viertelmillion Arbeitsplätze ab. Neapel führt seit Jahren eine Kampagne zum Schutz der lokalen Pizza-Tradition. Seit 2010 geniesst die «Pizza Napoletana» EU-weiten Schutz.
(sda/apa/phi)
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