Bei der komplizierten Bergung der «Costa Concordia» ist nach Ansicht von Ingenieur Franco Porcellacchia der kritischste Punkt bereits überstanden. «Alles was jetzt folgt, ist schwierig und komplex, aber es sollte sicher ablaufen», sagte der Projektleiter der Reederei nach Beginn der letzten Phase.
Folgen für die Umwelt oder ein Auseinanderbrechen des Kreuzfahrtschiffs fürchtet der 60-Jährige ebenfalls nicht. «Alles kann passieren, aber mit der Technik, die uns zur Verfügung steht, haben wir das Schiff analysiert», erklärte Porcellacchia. «Diese Berechnungen beruhigen uns.»
Am Montag hatte sich das rostige Wrack Zentimeter um Zentimeter aus dem Meer gehoben. Dann folgte die erste Erfolgsmeldung: Das Schiff schwimmt. Langsam wurde es von der Felsenküste der Mittelmeerinsel Giglio weggezogen, um die rings um das Wrack befestigten 30 Schwimmkörper weiter mit Luft befüllen zu können.
Am Dienstag oder Mittwoch sollen diese abgesenkt werden, wenn das Wrack noch weiter aus dem Wasser aufgetaucht ist. Zwischen Donnerstag und Samstag soll dann die Hauptbefüllung der Schwimmkörper mit Luft erfolgen, bevor der Kreuzfahrtriese auf seine letzte Reise geht: zur Verschrottung nach Genua.
Die Gewässer, durch die das Unglücksschiff geschleppt wird, zählen zu den grössten europäischen Meeresschutzgebieten. Daher wird die Bergungsaktion von Umweltschützern genaustens verfolgt. (rey/sda/dpa)