Kennen Sie den Begriff «»? Die Kulturpessimisten benutzen ihn gerne. Er besagt, dass wir nur noch das auf unseren Bildschirmen zu sehen bekommen, was die bösen Algorithmen von Google & Co. für uns rausfiltern. Filterblase
Sie vergessen dabei, dass wir diese Informationsblase sehr wohl mitgestalten können. Dazu am Rande ein ganz kleines, einfaches Beispiel: Ich bin bei Facebook als weibliche Person registriert . Das führt dazu, dass bei mir Werbung für Frauen eingeblendet wird.
Eine solche Filterblase ist jedoch nichts Neues. Unsere gebaute Umwelt (Wohnung, Büro, Schule, Strasse etc.) kann als vorgegebene und nur beschränkt gestaltbare Struktur verstanden werden. Auch bewegen wir uns bewusst oder unbewusst «automatisch» im selben Quartier, Kiez oder Stadtkreis.
In meiner «realen» Filterblase begleitet mich die Figur Knigi seit Jahr(zehnt)en. Wer sich für Gestaltung interessiert und regelmässig im Zürcher Stadtkreis 4 unterwegs ist, begegnet irgendwann dem Geistlein Knigi, dem Logo des Verlags Nieves.
Geprägt durch Erfahrungen und ein Weltbild filtert unser Hirn ständig. So ist es nicht überraschend, dass Ihnen beim Lesen und Anschauen dieses Artikels am Schluss etwas anderes hängen bleibt, als einer anderen Person, die jetzt auch grad diese Zeilen liest.
Und genau so ergeht es dem kleinen Geistlein Knigi, das sich auf die Suche nach dem Inhalt seines Büchleins macht. Für die Einen ist es am Schluss in seiner eigenen Fantasiewelt angekommen und für die Anderen war das Büchlein ein Laptop, das endlich am Strom angeschlossen wurde.