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Anklage im Fall Loveparade

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Drama mit 21 Toten

Anklage im Fall Loveparade

11.02.2014, 14:0311.02.2014, 16:51
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Die Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten wird zum Fall für die Richter: Rund dreieinhalb Jahre nach dem Unglück hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen mutmassliche Verantwortliche erhoben.

Die Ermittlungen um das tragische Geschehen seien abgeschlossen, teilte die Duisburger Staatsanwaltschaft mit. Wer angeklagt ist und wie der Tatvorwurf lautet, soll an diesem Mittwoch bei einer Medienkonferenz bekanntgegeben werden. Die Anklageschrift sei beim Landgericht Duisburg eingegangen, sagte ein Gerichtssprecher. 

Entsetzte Ersthelfer.
Entsetzte Ersthelfer.Bild: EPA

Gefahrloses Fest war quasi unmöglich

Das Landgericht muss nun prüfen, ob es das Hauptverfahren gegen die Beschuldigten eröffnet. Am 24. Juli 2010 war während der Loveparade eine Massenpanik ausgebrochen. Am Zugang zum Veranstaltungsgelände der Technoparade wurden 21 junge Menschen erdrückt oder zu Tode getreten, Hunderte wurden verletzt.

Es hatte für das ganze Gelände nur einen einzigen Ein- und Ausgang gegeben. Die Zugangsrampe sei viel zu klein für die Besucherströme gewesen, hatte der britische Massendynamik-Experte Keith Still resümiert. Ihm zufolge war es mit dem von der Stadt genehmigten Konzept nicht einmal theoretisch möglich, das Fest gefahrlos durchzuführen.

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Weniger Beschuldigte

In einem umfangreichen Verfahren war einst gegen 16 Beschuldigte ermittelt worden, unter ihnen Mitarbeiter der Stadt Duisburg und des Veranstalters Lopavent. Jüngsten Medienberichten zufolge hat die Staatsanwaltschaft den Kreis der Beschuldigten auf jetzt zehn Personen verkleinert. So sollen die Ermittlungen gegen den Polizei-Einsatzleiter und einen leitenden Mitarbeiter der Stadt Duisburg eingestellt worden sein.

Rainer Schaller, Inhaber der Fitness-Kette McFit und Geschäftsführer von Lopavent, hatte ebenso wie Duisburgs damaliger Oberbürgermeister Adolf Sauerland nicht zu den Beschuldigten im Ermittlungsverfahren gezählt. Das Stadtoberhaupt musste jedoch rund anderthalb Jahre nach der Tragödie abtreten. Eine Bürgerinitiative hatte seine Abwahl durchgesetzt. Er hatte lange Zeit jegliche Verantwortung von sich gewiesen.

Ein Kerzenmeer zehn Tage nach der Katastrophe 2010.
Ein Kerzenmeer zehn Tage nach der Katastrophe 2010.Bild: AP dapd
Trauernde gedenken ein Jahr danach den Verlust ihrer Lieben.
Trauernde gedenken ein Jahr danach den Verlust ihrer Lieben.Bild: EPA
Dieses Kunstwerk erinnert seit 2012 an die 21 Opfer
Dieses Kunstwerk erinnert seit 2012 an die 21 OpferBild: EPA

(sda/phi)

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