Populärkultur
Film

Die heiligste Stätte dieses Volkes droht von Bergbaufirmen platt gemacht zu werden – ein Zürcher setzt sich für die Rettung ein

Bild

Die heiligste Stätte dieses Volkes droht von Bergbaufirmen platt gemacht zu werden – ein Zürcher setzt sich für die Rettung ein

24.03.2015, 20:4925.03.2015, 08:35
Folge mir
Mehr «Populärkultur»

«Bitte, macht die Welt auf die Geschehnisse in unserem heiligen Land aufmerksam!» – mit dieser Bitte wandten sich die Huicholen, eine der letzten indigenen Ethnie in Zentralamerika, an den argentinischen Regisseur Hernán Vilchez. In Zusammenarbeit mit dem in Zürich lebenden Filmemacher Christian Massler entstand der Dokumentationsfilm «Huicholes: The Last Peyote Guardians»

Ihr «heiliges Land», das ist Wirikuta im mexikanischen Bundesstaat San Luis Potosí, Mexiko. Aufgrund seines einzigartigen Ökosystems ist das Gebiet seit 1998 bei der UNESCO gelistet. 

Das heilige Land der Huicholes ist in Gefahr.
Das heilige Land der Huicholes ist in Gefahr.

Gleichzeitig ist Wirikuta der Ort, an welchem die Huicholes ihre spirituellen Pilgerreisen abhalten. Wirikuta ist für sie das Herz der Welt, die Entstehung des Universums, der Ort, an dem Mensch, Tier und Natur erschaffen wurden – und dieser Ort soll zwecks Mineralienabbau bald zu einer grossen Baustelle werden.

Mit dem Film soll auf das Schicksal dieses Volkes aufmerksam gemacht und das Vorhaben der Bergbaufirmen verhindert werden. Christian Massler engagiert sich jetzt vor allem in Europa für die Verbreitung des Filmes und die Rettung des Gebiets. 

Regisseur Hernán Vilchez und der Zürcher Filmemacher Christian Massler über den Film:

Im April soll die Dokumentation, die 2013 gedreht und ein Jahr später in Nordamerika und Teilen Südamerikas Premiere feierte, bei uns gezeigt werden. 

«Ich hatte das Glück, dieses Volk persönlich kennenzulernen, und habe in Mexiko von der drohenden Zerstörung ihres Landes gehört – bei uns habe ich allerdings noch nie etwas davon in den Medien gelesen», erklärt Massler gegenüber watson. Weiter macht er klar:

«Die Botschaft des Films ist für uns alle von grosser Bedeutung – nicht nur für Mexiko. Er greift die Debatte um Nachhaltigkeit und den Erhalt von Kultur und Tradition auf, die es heute mehr denn je zu schützen gilt.»

Der Trailer zum Film:

Der Glaube prägt das Leben der Huicholes – die Natur steht an oberster Stelle.

Damit die Tour allerdings zustande kommt, sind die Macher auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Auf der Crowdfunding-Site Wemakeit bitten sie um Hilfe. Die Hälfte ist bereits geschafft, es bleibt noch eine Woche Zeit, um den Betrag von insgesamt 6000 Franken zusammenzubekommen.

Dem Regisseur und seiner Crew ist es wichtig, dass den Menschen bewusst wird:

«Die Huicholes verlieren nicht nur ihr heiliges Land, sie verlieren ihre Kultur.»
Bereits die Kinder werden mit auf die Pilgerreisen nach Wirikuta genommen.
Bereits die Kinder werden mit auf die Pilgerreisen nach Wirikuta genommen.

Durch den Film gab es eine grosse Bewegung im Kampf für die Huicholes, eines von zwei Bergbauunternehmen hat seine Konzession wegen der vielen Proteste wieder zurückgezogen. 

«Das ist aber nur ein Teilerfolg», erklärt Massler: «Das Gebiet ist noch nicht gerettet. Wir müssen mit dem Film dringend auch in Europa auf die Geschehnisse aufmerksam machen, um Wirikuta zu schützen. Das ist schliesslich das heilige Land der Huicholes. Wir gehen doch auch nicht einfach in den Vatikan und sprengen alles in die Luft.»

Oder in den Worten der Huicholes: 

«Wie kommst du nur auf so eine Idee? Wie willst du hingehen und den Göttern die Gedärme rausschneiden?»
So kannst du den Film unterstützen
Weitere Informationen und die Möglichkeit den Film finanziell zu unterstützen findest du hier >>

Die geplante Tour führt durch die Schweiz, Österreich und Deutschland. Alle Stopps und Daten findest du hier >>

Bild
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2