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Ich schäme mich, ich schäme mich nicht: Auf Facebook und Twitter geht die Abstimmung weiter

nach SVP-Zuwanderungsinitiative

Ich schäme mich, ich schäme mich nicht: Auf Facebook und Twitter geht die Abstimmung weiter

12.02.2014, 16:2312.02.2014, 16:46
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Die Annahme der SVP-Zuwanderungsinitiative hat in den sozialen Medien ein gewaltiges Echo ausgelöst. Seit Sonntag wurde das Abstimmungsresultat tausendfach kommentiert. Die Gegner schämen sich für ihr Land. Die Befürworter wiederum schämen sich für jene, die sich schämen.

Betroffenheit und Wut der Initiativgegner entluden sich bereits kurz nach Bekanntwerden des Abstimmungsausgangs. Manch einer drohte auf dem sozialen Netzwerk Facebook mit einem Wegzug ins Ausland. «Traurig», «beschämend » – mit diesen Schlagworten wurde das denkbar knappe Abstimmungsresultat kommentiert.

Jene, die den Entscheid als Akt purer Fremdenfeindlichkeit interpretierten, entschuldigten sich bei ihren ausländischen Freunden gar für die «rassistische» Hälfte der Schweizer Bevölkerung. Der Ton auf beiden Seiten ist äussert gehässig. Rassistische und vulgärste Beleidigungen sind keine Seltenheit.

Schämen und Fremdschämen

Am Montag formierte sich eine Facebook-Gruppe mit dem Namen «Ich schäme mich für das Resultat der Masseneinwanderungsinitiative» - wie bereits nach den Abstimmungen über die Minarett - und die Ausschaffungsinitiative.

Dies wiederum rief jene auf den Plan, die sich für eine Begrenzung der Zuwanderung ausgesprochen hatten. «Ich schäme mich NICHT für das Resultat der Masseinwanderungsinitiative», so der Titel einer Facebook-Gruppe, die sich am Dienstag bildete. Auch aus diesen Kreisen hatte es nach den letzten Abstimmungssiegen der SVP gleich getönt.

Stützt man sich auf die Anzahl Likes - die massgebliche Währung auf Facebook - stossen die Befürworter der Initiative derzeit auf mehr Zustimmung. Anders sieht die Sache auf Twitter aus. Dort überwiegen Tweets der Gegner der Initiative.

Einen etwas kreativeren Ansatz verfolgt die Facebook-Gruppe «The Other Half» - obwohl auch hier die Gräben noch vertieft statt zugeschüttet werden. «Wir sind die andere Hälfte», heisst es da. Jene Hälfte, die sich ein Land wünsche, das offen, grosszügig und kreativ sei.

Auf ihrer Website sammelt die Gruppe Darstellungen, welche die gespaltene Schweiz illustrieren. Zu sehen ist etwa ein Schweizerkreuz ohne Längsarm, das damit zu einem Stoppschild wird. (kri/sda)

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