Blinde und Sehbehinderte sind beim Ausfüllen des Stimmzettels bisher meist auf Unterstützung angewiesen. Eine neu entwickelte Schablone soll ihnen nun das Stimmen bei nationalen Urnengängen unter Wahrung des Stimmgeheimnisses ermöglichen.
Der Schweizerische Zentralverband für das Blindenwesen (SZblind) hat Prototypen für eine Abstimmungsschablone entwickelt, wie er am Donnerstag mitteilte. Die Schablone erlaubt den Sehbehinderten und Blinden zu ertasten, wo und für welche Vorlage sie ihr Ja oder Nein eintragen können. Die Schablone nutzt bereits auf den Stimmzetteln vorhandene Markierungen, um die Zettel taktil eindeutig auszurichten.
Allerdings müssen dafür die bestehenden Markierungen auf den Stimmzetteln neu positioniert werden: So soll die obere Kante der Zettel eine taktile Markierung aufweisen.
Auf diese Weise kann auch die Schweiz dem Uno-Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen nachkommen, das Menschen mit Sehbehinderung die Ausübung ihrer politischen Rechte garantiert. Neben der Schablone setzt sich SZblind für barrierefreie elektronische Abstimmungen ein.
Die Schablonen könnten auch nach einer Einführung des E-Votings weiter verwendet werden, um gerade älteren Menschen mit Sehbehinderungen die technische Hürde zu ersparen. (yam/sda)