Auf einem Hanf-Bauernhof in Kölliken wurden am Samstagabend zwischen 20 und 30 Schuss abgefeuert. Mehrere Bewohner der umliegenden Häuser hätten daraufhin den Notruf gewählt und die Polizei gerufen.
«Da wir nicht genau wussten, was da passiert war, schickten wir mehrer Polizeiwagen zum besagten Hof», sagt Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau auf Anfrage. Da die eingegangenen Anrufe von einer regelrechten Schiesserei berichtet hätten, seien die Patrouillen mit schwerer Ausrüstung vorgefahren und taktisch auf das Gelände vorgerückt, die verdächtigten Personen seien vom Hof entfernt worden und hätten sich dann auf den Boden legen müssen.
Dort habe man dann aber festgestellt, dass alles nicht ganz so dramatisch war, wie von den vielen Anrufern geschildert. «Die Beamten stellten fest, dass es sich bei den Schüssen um Warnschüsse einer Schreckschusspistole gehandelt hat», so Graser. Die Schüsse seien von Hanfbauer Manuel Metz in den Boden abgefeuert worden, nachdem sich Diebe an der Hanf-Ernte hätten selber bedienen wollen.
«Nach aktuellem Kenntnisstand gehen wir davon aus, dass es sich um einen Nachbarschafts-Streit oder dummen Scherz gehandelt hat», erklärt Graser. Die Zeitung «Blick» hatte von einem Hanfdiebstahl berichtet. Die Polizei habe nach dem Einsatz die Beteiligten während mehrerer Stunden befragt, um den genauen Tathergang, Gründe und Ursache festzustellen.
Dies sei jedoch nur bei Hanf-Bauer Manuel Metz und seinem Partner, die beiden haben die Schüsse abgegeben, möglich gewesen. Die Polizei traf keine weiteren Personen an.
«Völlig übertrieben!» findet Metz. Er habe ja nur in den Boden und nicht auf die Hanf-Diebe geschossen. Den langen und grossangelegten Polizeieinsatz sehe er als völlig übertrieben an, sagte er gegenüber dem Blick. «Wenn Eindringlinge mit krimineller Absicht mein Hof betreten, darf ich mich doch wehren», so Metz, ohne dass er danach Stunden von der Polizei verhört würde.
Die Kantonspolizei Aargau relativiert: «Wenn wir informiert werden, dass in einem Dorf Schüsse abgegeben wurden, wissen wir ja nicht, was genau dort passiert.» Ein vorsichtiges und taktisches Vorgehen der Polizei sei daher zwingend notwendig gewesen, sagt Polizeisprecher Bernhard Graser. Denn schliesslich gehe es ja auch um den Schutz der Polizeibeamten, die auf so einen Notruf reagieren müssten.
Verletzt wurde bei dem Zwischenfall am Samstag niemand. (kca)
Nomen est omen... 😂
Diese Einstellung mag in Texas gewöhnlich sein, doch wenn bei uns 30 mal geschossen wird, ist das nicht normal (Glücklicherweise)
Es gibt in der Schweiz keine Selbstjustiz und dies gilt auch für die Hanfbauern.
Wieso rief der Bauer nicht direkt die Polizei? Schliesslich könnten die möglichen Diebe ja auch bewaffnet (aber richtig) gewesen sein, dann hätte er ja auch das Nachsehen gehabt.