Am 5. August 2024, vor fast einem Jahr, geschah der Raub. Im Shoppi Tivoli in Spreitenbach wurden Kleidungsstücke im Gesamtwert von fast einer Million Franken geklaut. Das Einkaufszentrum erstattete Anzeige gegen unbekannt.
Ersten Schätzungen zufolge fehlen 900 bis 1300 Kleidungsstücke. Einkaufswert: 40'000 Franken. Verkaufswert: 104'000 Franken. Diese Schätzung war zu tief. Wie sich später herausgestellt hat, liegt der gestohlene Wert bei 938'000 Franken.
Überwachungskameras hatten die Diebe womöglich gefilmt. Doch im Shoppingcenter werden sämtliche Aufnahmen der Überwachungskameras nach 48 Stunden gelöscht, sofern sie niemand verlangt. (Dies entspricht den Vorgaben des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten.)
Von den Tätern fehlt jede Spur. Und die Polizei tappt im Dunkeln. In einem Bericht schreibt die Kantonspolizei Aargau: Grundsätzlich habe jeder Mitarbeiter und jeder Kunde den Lagerraum betreten und die Kleider stehlen können. Diese waren nämlich nicht gesichert.
Die Badener Staatsanwaltschaft legt den Fall nieder. Doch das Shoppi Tivoli ist nicht einverstanden mit diesem Entscheid und legte Beschwerde ein. Daraufhin hat das Obergericht die Beschwerde des Kleiderunternehmens abgewiesen.
Die Täter haben die Kleidung anscheinend via Warenlift direkt zur Rampe gebracht, wo man sie dann weiter verladen hat. Also: Für die Tat wurde Insiderwissen und Zugang zum geschlossenen Shoppingcenter benötigt.
Für weitere Ermittlungen müsste ein konkreter Tatverdacht vorliegen. Da dies durch die fehlenden Aufnahmen der Überwachungskameras nicht gegeben ist, wurde das Verfahren nicht wieder aufgenommen. (nib)
Mich verwundert, dass das Shopingcenter kein elektronisches Zutrittssystem hat in dem man nachverfolgen kann wann, wer, welchen Eingang resp. Türe benutzt hat.
Werden da etwa einfach Schlüssel verteilt???