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Wirtschaft

Handelsabkommen mit China: US-Präsident Donald Trump zuversichtlich

«Wir werden sehr nett sein» – Trump schafft Voraussetzung für China-Deal

Die USA und China belegen sich mit hohen Zöllen. Mit Blick auf Verhandlungen schlägt US-Präsident Donald Trump nun mildere Töne an.
23.04.2025, 06:0923.04.2025, 06:09
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Ein Artikel von
t-online

US-Präsident Donald Trump glaubt, dass die USA in Bezug auf ein mögliches Handelsabkommen mit China vorankommen. «Nein, wir werden sehr nett sein. Sie werden sehr nett sein, und wir werden sehen, was passiert», sagte Trump bei der Vereidigung des neuen Börsenaufsichts-Chefs Paul Atkins. Aber letztlich müsse sich Peking auf ein Abkommen einlassen, weil China sonst nicht in der Lage sein werde, mit den Vereinigten Staaten zu handeln.

President Donald Trump speaks with reporters as he participates in a ceremonial swearing in of Paul Atkins as chairman of the Securities and Exchange Commission, in the Oval Office of the White House, ...
Trump ist von seiner aggressiven Rhetorik gegenüber China etwas abgewichen.Bild: keystone

«Und wenn sie keinen Deal machen, werden wir den Deal festlegen, denn wir sind diejenigen, die den Deal festlegen», betonte Trump. «Es wird ein fairer Deal für alle sein, und es wird, ich denke, es ist ein Prozess, der ziemlich schnell gehen wird», sagte Trump, liess aber offen, ob er damit auch andere Länder meinte.

Weisses Haus: Präsident schafft Voraussetzungen für Deal

Zuvor hatte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt auf einer Pressekonferenz erklärt, dass die USA in Bezug auf ein mögliches Handelsabkommen mit China vorankämen. Sie habe kurz zuvor mit Trump gesprochen und der Präsident wollte, dass sie dies allen mitteile.

Es gebe inzwischen 18 Vorschläge aus mehr als 100 Ländern, die ein Abkommen mit den Vereinigten Staaten von Amerika anstrebten, und der Präsident und die Regierung schafften die Voraussetzungen für ein Abkommen mit China, sagte Leavitt. Sie wollte sich nicht dazu äussern, ob Trump mit Chinas Staatschef Xi Jinping gesprochen hat.

Chinese President Xi Jinping gestures during his two-day state visit, in Hanoi, Vietnam, Monday April 14, 2025. (Athit Perawongmetha/Pool Photo via AP)
Vietnam China
Ob Trump mit Xi Jinping gesprochen hat, bleibt unklar.Bild: keystone

Bereits vergangenen Donnerstag hatte Trump erklärt, er gehe im Zollstreit mit China von einer Einigung aus. «Wir sind zuversichtlich, dass wir etwas mit China ausarbeiten werden», sagte der Republikaner bei einem Termin im Oval Office. China habe sich bereits mehrfach an die US-Regierung gewandt und es habe sehr gute Gespräche gegeben.

US-Finanzminister warnt

US-Finanzminister Scott Bessent hat Medienberichten zufolge eine baldige Deeskalation im Zollstreit mit China in Aussicht gestellt. Bessent habe Investoren bei einem Treffen hinter verschlossenen Türen gesagt, dass die Zölle auf dem derzeitigen Niveau nicht haltbar seien, berichtete unter anderem der US-Sender CNBC unter Berufung auf einen Teilnehmer. Demnach soll Bessent mit Blick auf China auch gesagt haben, dass es nicht das Ziel von US-Präsident Donald Trump sei, sich abzuschotten.

epa12021140 US Treasury Secretary Scott Bessent speaks to the media outside the White House in Washington, DC, USA, 09 April 2025. The White House announced that President Trump is pausing for 90 days ...
US-Finanzminister Scott Bessent hofft auf eine Deeskalation mit China.Bild: keystone

Trump hatte den Handelskonflikt Anfang des Monats durch die Erhebung von Zöllen gegen zahlreiche Länder eskalieren lassen. Zwischenzeitlich ordnete er eine 90-tägige Pause der Aufschläge an. Lediglich gegen China gelten weiterhin Sonderzölle von bis zu 145 Prozent. Peking wehrte sich und erhob 125 Prozent Zölle auf Waren aus den USA.

Verhandlungen auch mit anderen Ländern

Das «Wall Street Journal» berichtete indes, dass die USA eine Senkung der britischen Autozölle von zehn auf 2,5 Prozent anstreben. Die Zeitung beruft sich dabei auf Personen, die Kenntnis von einem Entwurfsdokument haben, das die Trump-Regierung in Umlauf gebracht hat.

Auch Südkorea will in Handelsgesprächen mit den USA laut dem Industrieminister eine schnelle Lösung bei Autozöllen anstreben. «Wir bereiten uns ruhig und sorgfältig auf die Verhandlungen vor. Bei Automobilen, die jetzt stark von den 25-Prozent-Zöllen betroffen sind, werden wir jedoch unser Bestes tun, um so schnell wie möglich eine Lösung zu finden», sagt Handelsminister Ahn Duk Geun vor Reportern vor seinem Abflug nach Washington.

Das Land sei zudem auf die Möglichkeit vorbereitet, dass Washington das Thema Verteidigungskosten ansprechen könnte. US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, dass die Wiederaufnahme von Gesprächen über die Aufteilung der Kosten für die Stationierung von 28'500 Soldaten in Südkorea Teil von «One-Stop-Shopping»-Verhandlungen mit Seoul sein würde.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Urs der Bär
23.04.2025 06:43registriert Oktober 2022
Die asiatische Kultur (Japan, China) schreibt eine freundliche Art der Kommunikation vor, sprich nach aussen muss das „Gesicht“ bewahrt bleiben.
Ob die grobschlächtige Sprache des Präsidenten und Deal/NoDeal die richtige Art zu verhandeln ist, wird sich noch zeigen.
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namib
23.04.2025 07:21registriert März 2018
DT hat sich verzockt. Ausser Lippenbekenntnissen in Sachen Investitionen und ein paar Deals für US Öl oder Rüstungsgüter wird er nichts erreichen. Und zwar, weil alle anderen wissen, dass die Zölle den USA selbst am meisten schaden.
Das klarste Statement kam vom Bondmarkt. Die langen Renditen haben vor der 90-Tage Pause in wenigen Tagen um ein halbes Prozent angezogen. Mittelfristig würde das die Schuldzinsen massiv verteuern, um USD 500 pro US Einwohner und Jahr! Und ein halbes Prozent ist erst der Anfang, wenn das Vertrauen weg ist…
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Gandalf-der-Blaue
23.04.2025 06:34registriert Januar 2014
"Aber letztlich müsse sich Peking auf ein Abkommen einlassen, weil China sonst nicht in der Lage sein werde, mit den Vereinigten Staaten zu handeln."
Alle wollen handeln, aber Handel setzt Vertrauen und Stabilität voraus. Die Unsicherheit die Trump mit seiner Hüst- und Hott-Politik in den letzten drei Monaten geschaffen hat, verursacht aber mit Macht Misstrauen und Chaos. Ich bin sehr gespannt, ob sich Trump da nicht täuscht. Zumal auch hier wieder Mitglieder des Kabinets hinter vorgehaltener Hand das Gegenteil von Trump sagen...
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    «Nicht alle Unternehmer sind Weicheier»
    Ist der Plan, Unternehmen dank aktiver Aktionäre auf einen nachhaltigen Pfad zu bringen, gescheitert? Ist die sogenannte ESG-Euphorie verpufft? Keineswegs, sagt Tillmann Lang, CEO und Co-Founder des Finanzunternehmens Inyova.

    An der Inaugurationsfeier von Donald Trump haben sich die Silicon-Valley-Grössen hinter dem Präsidenten aufgereiht. Ist dies das Sinnbild dafür, dass die CEOs letztlich alles Weicheier sind?
    Tillmann Lang: So pauschal kann man das nicht sagen. Unternehmen sind keine idealistischen Vereine, natürlich hat ein CEO eines grossen Unternehmens auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Haltung und langfristiges Denken sollten daher zu den Eigenschaften eines CEOs gehören.

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