Schweiz

Vitus Huonder oder die Kunst des Nichtssagens 

Vitus Huonder oder die Kunst des Nichtssagens 

11.08.2015, 10:0911.08.2015, 12:18
Mehr «Schweiz»
Bischof Vitus Huonder im Gespräch mit TeleZüri-Journalistin Maria Rodriguez.
Bischof Vitus Huonder im Gespräch mit TeleZüri-Journalistin Maria Rodriguez.bild: screenshot/telezüri

Vergangene Woche hat Vitus Huonder mit Aussagen zur Homosexualität für einen Skandal gesorgt. Anlässlich einer Tagung in Deutschland hat der Churer Bischof mehrere Stellen aus der Bibel zitiert, die Homosexualität als Sünde deklarieren. 

«Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen. Beide werden mit dem Tod bestraft. Ihr Blut soll auf sie kommen.»
Levitikus 20,13

Zwar äusserte Huonder wenig später sein Bedauern: Es habe sich um ein Missverständnis gehandelt, er habe in keiner Weise Homosexuelle herabsetzen wollen. Der Homosexuellen-Dachverband Pink Cross reagierte gleichwohl auf die Aussagen Huonders mit einer Strafanzeige. Eine Privatperson aus Graubünden reichte ebenfalls Strafanzeige ein – wegen öffentlicher Aufforderung zu Verbrechen oder zur Gewalttätigkeit.

In einem Interview mit TeleZüri hat sich der Churer Bischof am Montag nun den Fragen der Moderatorin Maria Rodriguez gestellt. Das Gespräch fand anlässlich der Reihe «SommerTalk» des Senders statt und war schon länger geplant. 

Statt über seine umstrittenen Äusserungen, die Reaktionen darauf und seine halbherzige Entschuldigung zu sprechen, hat sich Huonder in der Kunst des langatmigen Nichtssagens geübt. Auf alle Fragen, die sich auf die aktuellen Ereignisse bezogen, äussert sich Huonder mit einem einzigen Satz: «Wir werden im Laufe dieser Woche eine Stellungnahme geben.» Zuerst müssten die Fragen innerhalb des Ordinariats geklärt werden, bevor man damit an die Öffentlichkeit gehe. (wst)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
    Wanderin stürzt im Kanton Uri 100 Meter in die Tiefe

    Eine Wanderin aus dem Kanton Aargau ist am Freitag auf dem Gemeindegebiet von Sisikon UR 100 Meter in die Tiefe gestürzt und hat sich dabei schwere Verletzungen zugezogen. Sie musste mit dem Helikopter ins Spital geflogen werden, wie die Polizei mitteilte.

    Zur Story