Die Schweiz solidarisiert sich mit den Opfern des Erdbebens von Nepal: An ihrem Sammeltag hat die Glückskette bis am frühen Dienstagabend rund 6.3 Millionen Franken Spendenversprechen entgegengenommen.
Zählt man die 6.1 Millionen Franken dazu, die bereits nach dem ersten Spendenaufruf der Glückskette am 25. April für die notleidende Bevölkerung zusammengekommen sind, beläuft sich die Schweizer Hilfe insgesamt auf mehr als 12 Millionen Franken. Und es dürften noch mehr werden, denn der Spendenmarathon dauert offiziell noch bis Mitternacht. Das Geld wird in Nothilfe und in Wiederaufbauprojekte fliessen.
Spendenaktion @Glueckskette für #Nepal: BP Simonetta Sommaruga nimmt Spendentelefone entgegen. pic.twitter.com/5zVBaSTOj6
— André Simonazzi (@BR_Sprecher) 5. Mai 2015
Eine grössere Einzelspende ging vom Telekomkonzern Swisscom ein. Die Mitarbeitenden spendeten über 100'000 Franken, worauf Swisscom den Betrag verdoppelte und insgesamt der Glückskette 250'000 Franken zusagte, wie das Unternehmen mitteilte.
Rund 500 Personen nahmen in den SRG-Studios in Zürich, Chur, Genf und Lugano für die Glückskette Spendenversprechen entgegen. Prominente Verstärkung erhielten die Freiwilligen von höchster Stelle. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga setzte sich am Dienstagnachmittag bei einem Besuch im Spendenzentrum in Zürich kurzerhand selbst ans Spendentelefon, wie die Glückskette mitteilte.
Das Schicksal der Menschen in Nepal habe auch die Schweiz stark berührt und bewegt, sagte Sommaruga. «Der Sammeltag der Glückskette beweist, dass bei grossen Katastrophen ein Ruck durch das ganze Land geht und sich die Schweizer Bevölkerung über Alters-, Sprach- und Einkommensgrenzen hinaus solidarisch und grosszügig zeigt.»
Ladina Heimgartner, Präsidentin der Stiftung Glückskette, sieht die Spendenbereitschaft der Schweizer Bevölkerung auch als Vertrauensbeweis «in die Glückskette und ihre 14 Partnerorganisationen, welche vor Ort unter schwierigsten Bedingungen Überlebenshilfe leisten».
Die Partnerhilfswerke der Glückskette sind bereits in der vom Erdbeben betroffenen Region aktiv. Sie unterstützen Spitäler mit zusätzlichem Personal und verteilen Lebensmittel, Trinkwasser und Planen an die Betroffenen zur Deckung des dringendsten Bedarfs. Zudem setzen sie sich für den Wiederaufbau von Wasserstellen ein, wie die Glückskette mitteilte.
Bei dem Erdbeben am 25. April kamen mehr als 7200 Menschen ums Leben, Zehntausende wurden verletzt. Die Zahl der Opfer dürfte laut den Behörden weiter steigen, da noch nicht alle Regionen erreicht wurden. (sda)