Die verletzten Frauen gehörten zu einem Jugendsommerlager einer Blauringgruppe aus dem Kanton Zug. Der stürmische Wind hatte ein grosses Zelt aus der Verankerung gerissen und 70 Meter weit in die Bäume gefegt. Das zweite grosse Zelt des Lagers wurde von einem Baum niedergedrückt. Eine Frau wurde von einer Stange am Kopf getroffen, zwei weitere Leiterinnen erlitten einen Schock und mussten zur Überwachung ebenfalls ins Spital.
Die Gewitter von Sonntagabend und von Montagmorgen waren teilweise sehr heftig: Bei Platzregen fielen innert 20 Minuten bis zu 20 Liter Wasser pro Quadratmeter. Innerhalb von drei Stunden wurden mehr als 5000 Blitze gezählt, seit Sonntagabend waren es sogar rund 24'000 in der Schweiz und den Grenzregionen.
In den meisten Regionen war der Montag ein weiterer Hitzetag. Der Höchstwert wurde in Sitten mit 34,3 Grad gemessen. Auch sonst war es im Rhonetal verbreitet zwischen 32 und 34 Grad heiss, wie ein Meteorologe von Meteo Schweiz der Nachrichtenagentur SDA sagte.
In Genf wurden 32,9 Grad gemessen und in Changins VD waren es 32,5 Grad. Fast 32 Grad heiss war es auch in Scuol im Unterengadin auf 1300 Metern über Meer.
Aber in den übrigen Gebieten war es mit verbreitet 30 und 31 Grad nicht mehr so heiss wie am Wochenende. In der Bodensee-Region, im Glarnerland und in der Innerschweiz wurde die Hitzeschwelle von 30 Grad gar nicht mehr erreicht.
Für Dienstag erwartete der Meteorologe zunächst noch einmal 34 bis 37 Grad Hitze. Danach wird erwartet, dass im Verlaufe des Nachmittags teilweise heftige Gewitter die dann siebentägige ausserordentliche Hitzewelle beenden. Am Mittwoch und Donnerstag dürfte die Grenze von 25 Grad für einen Sommertag nicht mehr erreicht werden. Für das Wochenende werden 25 bis 30 Grad erwartet. Eine neuerliche Hitzeperiode ist aber vorerst nicht in Sicht.
Die Hitze sorgte auch am Montag wieder vereinzelt zu Verformungen von Bahngeleisen. So fielen aus diesem Grund beispielsweise zwischen Kehrsatz BE und Belp Züge aus. Auch auf der Strecke Chur – Arosa kam es zu Gleisverwerfungen. Bahnreisende wurden mit Bussen befördert.
Die anhaltende Trockenheit führt auch zu Waldbrandgefahr. Die Kantone Baselland und Basel-Stadt haben ein Feuerverbot im Wald und in der Nähe von Wäldern erlassen. Das Verbot gilt auch für eingerichtete Feuerstellen oder mitgebrachte Grills. Brennende Zigaretten, andere Raucherwaren oder Zündhölzer dürfen nicht weggeworfen werden. Verboten ist auch das Steigenlassen gekaufter oder selbstgebastelter Heissluftballone oder Himmelslaternen. (sda)