Junglenker erleiden im Vergleich zur Restbevölkerung überdurchschnittlich viele Verkehrsunfälle. Im Jahresschnitt sterben auf Schweizer Strassen 32 junge Erwachsene und 450 verletzen sich schwer.
Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) hat die Risikofaktoren für 18- bis 24-Jährige analysiert und stellt im jüngsten Bericht zur Strassenverkehrssicherheit mehrere Präventionsmassnahmen vor. Darunter die Verbesserung der Fahrausbildung oder die Sensibilisierung der Junglenker zu sicherheitsrelevanten Themen wie Alkohol am Steuer.
Ein Punkt im Bericht lässt besonders aufhorchen. Die BFU will folgende Massnahmen prüfen:
Die Gründe für das hohe Unfallrisiko im frühen Erwachsenenalter sind laut Marc Kipfer, dem Sprecher der BFU, vielschichtig: Zum einen fehlt in der Anfangsphase verständlicherweise die für die Sicherheit äusserst wichtige Erfahrung und Routine. Zum anderen befinden sich die 18- bis 24-Jährigen noch in der Phase des Erwachsenwerdens. Damit einher gehen eine gewisse Neigung zu Selbstüberschätzung, riskantem Verhalten und Alkoholkonsum.
Kritik für den Bericht gibt's aus der Politik: SP-Nationalrat Thomas Hardegger meint gegenüber «20 Minuten»: «Ein generelles Fahrverbot in der Nacht für Junglenker in der Probezeit würde auch die vielen bestrafen, die verantwortungsvoll handeln. Man muss hier die Verhältnismässigkeit sehen.»
Skeptisch ist auch Michael Töngi, Nationalrat der Grünen. Zwar sieht er eine Legitimation für die Massnahmen weil sie die Unfallzahlen senken würden, aber: «Ein Nachtfahrverbot für Junge ist schwierig zu kontrollieren und bietet grosse Umsetzungsschwierigkeiten – was passiert zum Beispiel mit Schichtarbeitern?» (jaw)
Sind zwar nur wenige davon aber ja bestrafen kann man ja direkt alle!